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Gustostückerl aus dem Supermarkt
Vom Krustenbratl bis zum Lachscarpaccio – GEWINN testete sich durch das Gourmet­angebot heimischer Supermärkte.
© Peter Schmidt

Essen

Gustostückerl aus dem Supermarkt

Corona, Lieferengpässe, Energiekrise – die damit verbundenen Preissteigerungen machen auch Essengehen und Einkaufen immer teurer. Die Preise klettern zuweilen in absurde Höhen. Supermärkte reagieren mit „Gourmet“-Aktionen mit vermeintlich attraktivem Preis-Leistungs-Verhältnis. Aber was taugen diese Produkte wirklich?

Von Gabriel Gantenbein

28.11.2022
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Vorweg: Sie können einiges. Die Supermärkte reagieren derzeit mit speziellen „Gourmet“-Aktionen und Produktlinien im Premiumbereich zu überaus güns­tigen Preisen. Es sind Produkte und vorgekochte Gerichte unter den Bezeichnungen „Deluxe“ (Lidl), „Premium“ (Spar), „Genusswelt“ (Billa) und „Gourmet Finest Cuisine“ (Hofer).
GEWINN hat einige – subjektiv ausgesuchte – Produkte Mitte November verkostet, um zu sehen, um welche Qualitäten es sich dabei handelt und ob sie mit ansonsten teuren Delikatessen mithalten können.

Die Produktlinie „Premium“ von Spar und Interspar gibt es schon seit ­geraumer Zeit, darunter ­finden sich ganz hervor­ragende Beispiele für viel Qualität zu günstigen Preisen. Etwa der Orangensaft aus 100 Prozent sizilia­nischen Orangen (Spre­muta di Frutta, 0,75 Liter 2,19 Euro), der so viel besser ist als vieles, was derzeit an Orangensaft angeboten wird. Kleiner Nachteil: Es gibt ihn nur selten.

In der „Premium“-Linie von Spar finden sich auch Produkte, die es sonst nirgendwo gibt, wie etwa „Pane Guttiau“, ein Fladenbrot nach einem sardischen ­Rezept (2,29 Euro), ein ­hervorragendes dünnes und knuspriges Brot. Und wer nach wirklich guten Cherry-Tomaten sucht, der ist derzeit mit den kleinen ­Tomaten aus Blumau in der Steiermark am besten dran. Die „Blumauer ­Cherry-Tomaten Premium“ (3,99 Euro) schmecken deutlich intensiver als vergleichbare Konkurrenz­produkte, und das auch zu dieser Jahreszeit.

Auch die „Carciofi in Olio d’Oliva“ aus Apulien (4,49 Euro) wird man in dieser Qualität selbst in ausgesuchten Delikatessenläden nur selten finden, es sind kleine Artischocken in einem relativ guten Olivenöl und nicht wie so oft in einer Öl-Essig-Mischung, die meist viel zu sauer ist.

Zur Premium-Linie gehören auch die Produkte der „Edition Johanna ­Maier“, darunter ein gut ­gelungener Thunfischaufstrich (2,49 Euro) und einige Teigwarenkreationen. Herausragend dabei: die „Cappellacci Funghi“ (3,49 Euro), dünne Teigtaschen mit ­Eierschwammerlfülle. Die Qualität ist besser als in so manchem Italorestaurant um die Ecke.
Der „Altwiener Suppentopf“ (3,49 Euro) ist hingegen nicht mehr als Durchschnitt.

Auch Lidl setzt mit ­seiner „Deluxe“-Serie auf gehobene Qualitätsprodukte, darunter ein hervorragender Vorarlberger Bergkäse (500 Gramm 8,49 Eu­ro) oder „Ziegenfrischkäse im Speckmantel“ (2,49 Eu­ro). Sogar eine ganze Keule „Jamón Serrano Reserva“ findet man im Programm, (6,5 Kilo 54,99 Euro), ein wunderbarer Serrano-Schinken, den man eigentlich in einem Supermarkt nicht erwarten würde. Ebenfalls empfehlenswert: das Lachscarpaccio (125 Gramm 3,49 Euro) in passabler Qualität, während die geräucherten Lachs- und Lachsforellen-Varianten unter einem etwas zu starken Räuchergeschmack leiden.

Bei Billa ist es die Serie „Genusswelt“, die eine gehobene Qualität verspricht. Das trifft auf das fertig aufgeschnittene Rindercarpaccio (3,99 Euro) tatsächlich zu, die Fleischqualität ist überraschend gut und entspricht fast dem Carpaccio einer durchschnittlichen Trattoria, selbst wenn ein verpacktes Carpaccio grundsätzlich etwas Skepsis hervorruft. Das sous-vide vorgegarte Boeuf Stroganoff (300 Gramm 8,99 Euro) kann da vergleichsweise nicht so mithalten, ist aber durchaus passabel.

Auch beim Diskonter Hofer findet man immer wieder Produkte, die über eine erstaunliche Qualität verfügen, vor allem was die Produktlinie „Gourmet Finest Cuisine“ betrifft. Etwa eine hervorragende und ­geschmacksintensive Soße aus Kirschtomaten (1,29 Eu­ro) oder sehr gelungene „Trüffelpralinen Marc de Champagne“ (2,99 Euro).

Ein wirklicher Hammer aber ist das „Krustenbratl“ (3,99 Euro), ein knus­prig gebratener Speck mit viel Geschmack und einer wunderbaren Kruste. Speck in dieser Art wird gerne in Gourmetrestaurants als Amuse-Gueule auf gutem Brot serviert. Selbstredend muss das ein Speck von ­ausgesuchter Qualität sein. Dieses Krustenbratl kann da locker mithalten.

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