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Die Zweitlokale der besten Köche
Das Döllerer in Golling setzt auf eine Kombination aus Gourmetrestaurant und Wirtshaus.
© Döllerer/Cathrine Stukhard

Essen

Die Zweitlokale der besten Köche

Zum Stammhaus auch noch ein gutes zweites Lokal: ein Trend, der nicht neu ist, sich aber unter Spitzenköchen einer immer größeren Beliebtheit erfreut. Wir zeigen einige Beispiele.

Von Gabriel Gantenbein

04.11.2025
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Hubert Wallner zählt zu den besten Köchen Österreichs. 2020 bekam er von Gault Millau den Titel „Koch des Jahres“ verliehen. Der Spitzenkoch, der eigentlich ­Polizist werden wollte, zelebriert seit Jahren am ­Südufer des Wörthersees, genauer gesagt in Maria Wörth, die ganz große Küche. Er gilt schon lange als bester Koch Kärntens, seine Kreationen sind das Ergebnis von Erfahrung, Kreativität und einer sehr persönlichen Handschrift. Wer je in seinem Gourmet Restaurant Hubert Wallner auf der Terrasse mit Seeblick ein mehrgängiges Menü genossen hat, wird das so schnell nicht vergessen.

Seit Kurzem betreibt Wallner ein weiteres Lokal. Im neu renovierten Sparkassengebäude in Klagenfurt eröffnete er im September das Café-Bistro George und eine dazugehörige Rooftop-Bar im Dachgeschoß (Sky-Bar Marie). Im George (der Name bezieht sich auf das Onlinebanking der Erste Group) wird eine moderne Bistro-Küche nach den Vorgaben eines großen Kochs serviert. ­Tagesgerichte und Frühstücksangebote in Topqualität zu fairen Preisen lautet Wallners Motto.

Auch der Vier-Hauben- und Zwei-(Michelin-)Sterne-Koch Vitus Winkler setzt neuerdings in seinem Genießerhotel Sonnhof by Vitus Winkler in St. Veit im Pongau auf die Kombination aus Fine-Dining-Restaurant und einem neuen Wirtshausbereich. Während im hochdekorierten Gourmetrestaurant Kräuterreich nach wie vor aufwendige Menüs mit der für Winkler typischen Kräuterküche serviert werden, kann man jetzt im Wirtshaus gleich daneben einfachere Gerichte wie Pongauer Fleischkrapfen, Brennnesselknödel oder einen klassischen Tafelspitz genießen.

Auch Philip Rachinger in Oberösterreich zählt zu den besten Köchen des Landes. Im längst legendären und idyllisch gelegenen Hotel Mühltalhof in Neufelden ist er seit 2018 Küchenchef und damit für die außergewöhnlichen Menüs im hoteleigenen Restaurant Ois verantwortlich. Rachinger kochte zwei Jahre lang im Steirereck am Pogusch und in Wien. Danach ging er nach London und Paris, wo er jeweils bei prominenten Köchen in Tophäusern ­arbeitete. Sein Küchenstil wird heute als überaus progressiv und unkonventionell beschrieben, ein kreatives Ausnahmetalent, wie es nur wenige gibt.

Sein Vater Helmut Rachinger, der den Mühltalhof eigentlich aufgebaut hatte, kocht seit Jahren in einem Zweitlokal der Familie: im Fernruf 7. Der neu belebte Stadl aus dem Jahr 1887 wurde von ihm selbst ­konzipiert. Von Freitag bis Sonntag zwischen zwölf und 19 Uhr kann man hier seine innovativen Eigenkreationen in entspannter Atmosphäre genießen. Gäste sitzen auf Holzbänken an Tischen ohne Tischtücher und schlemmen neben dem selbst gebackenen Roggensauerteigbrot Gerichte in verschiedenen Menüvarianten. Sonntags gibt es ­frischen Braten aus dem Brotbackofen.

Dass die Kombination aus Gourmetrestaurant und Wirtshaus nicht neu ist, zeigt auch das Beispiel Döllerer in Golling südlich der Stadt Salzburg. Die Familie Döllerer setzt schon seit Jahrzehnten auf diese Kombi. Andreas Döllerer hat im Gourmetrestaurant aktuell zwei Michelin-Sterne erkocht, während man im Wirtshaus (alles im selben Haus) seit ewigen Zeiten bodenständige Küche in Bestqualität serviert bekommt.

Diese Zweiteilung findet man seit geraumer Zeit auch im Genießerhotel Alpin in Achenkirch in Tirol. Im Gourmetstüberl setzt man auf anspruchsvolle Menüs, die dem Michelin ­einen Stern wert sind, im dazugehörigen Genießerwirtshaus frönt man hin­gegen einer traditionellen Gasthausküche, die der ­Michelin mit einem „Bib Gourmand“ für bestes Preis-Leistungs-Verhältnis auszeichnete. So erwarten einen dort modern interpretierte, traditionelle Spezialitäten mit regionalem Einfluss, zubereitet mit vorwiegend heimischen Produkten, darunter zum Beispiel Wild aus der Karwendelregion oder Fisch aus den Gewässern der Herzoglichen Fischzucht Kreuth.

Fazit: Es muss nicht ­immer das große Kino im Hauptlokal sein, oft isst man in einem der Zweitlokale der Spitzenköche nicht viel weniger gut. Nicht ganz so aufwendig, aber dafür umso preisgünstiger.

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