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„Digitale Assets sind kein Randthema mehr“
Eine neue Studie der Beratungsfirma ZEB zeigt laut Michaela Schneider (links) und ­Julian Schmeing, wie riesig das Potenzial von digitalen Assets wie etwa Kryptowährungen für die Finanzbranche ist.
© ZEB Austria

Neue Banken-Studie

„Digitale Assets sind kein Randthema mehr“

Michaela Schneider und Julian Schmeing von der Beratungsfirma ZEB beschreiben exklusiv im ­Gespräch mit GEWINN, warum auch hierzulande in naher Zukunft noch viele weitere Banken
auf den Krypto-Zug ­aufspringen werden.

Von Martin Mayer

14.08.2024

Michaela Schneider sitzt in ihrem Büro in Wien, ihr Kollege Julian Schmeing ist per Videokonferenz von München zugeschaltet. Das zeigt schon, wie bei der auf die Finanzbranche spezialisierten Beratungsfirma ZEB über Grenzen hinweg zusammengearbeitet wird. Auch an der aktuellen Studie zum Thema digitale Assets (z. B. Bitcoin) haben Banken und andere Unternehmen der Finanzbranche aus sechs Ländern inklusive Österreich teilgenommen. Eine zentrale Aussage der Studie ist: Digitale Assets wie zum Beispiel Kryptowährungen sind gekommen, um zu bleiben.

GEWINN: Seit diesem Frühjahr bietet die Raiffeisenlandesbank Wien-Niederösterreich ihren Kunden über Bitpanda den Handel und die Verwahrung von Bitcoin und anderen Krypto-Assets an. Werden wir hierzulande ähnliche Angebote demnächst auch bei anderen Banken sehen?

Schmeing: Ja, absolut. Einfach schon aus Gründen der Kundenbindung, weil es sonst gerade bei jüngeren Kunden, die großes Interesse am Thema Kryptohandel haben, vielleicht zu einer Abwanderung kommt bzw. die Kundengewinnung schwerer fällt.

GEWINN: Lange Zeit haben ja die etablierten Banken und Finanzdienstleister – nicht nur hierzulande – beim Thema Bitcoin eher die Nase gerümpft. Manche Unternehmen, die im Kryptobereich tätig sind, hatten sogar Probleme, ein Firmenkonto bei heimischen Banken zu bekommen. Diese Zeit scheint jetzt vorbei zu sein …

Schneider: Ja, das zeigt auch unsere aktuelle Studie. Dafür haben wir mit dem Management von klassischen Universalbanken, Privatbanken genauso wie mit Asset-Managern und Fintechs gesprochen. 70 Prozent der Teilnehmer dieser Studie haben gemeint, dass digitale Assets und Distributed-Ledger-Technologien einen signifikanten transformativen Einfluss auf die Finanzbranche haben werden. Und der überwiegende Teil hat auch in Bezug auf digitale Assets entsprechend bereits Initiativen im eigenen Unternehmen gestartet. Wir sehen zudem, dass jetzt auch Banken ein höheres Interesse daran haben, in das Geschäft mit Kryptowährungen einzusteigen, weil es mit der neuen Micar-Verordnung ab 2025 in der Europäischen Union hierfür ein klares Regelwerk gibt.

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