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Was ist eigentlich die „72er-Regel“?
GEWINN erklärt die wichtigsten Begriffe aus ­Wirtschaft und Börse in einfachen Worten.
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Wirtschaft und Börse – einfach erklärt!

Was ist eigentlich die „72er-Regel“?

So berechnen Sie Ihren Weg zum Reichtum.

Von Martin Mayer

26.11.2024
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Die sogenannte 72er-Regel ist eine bewährte Formel, mit der Anleger schnell abschätzen können, wie lange es dauert, bis sich der Wert einer Investition bei einer fixen jährlichen Rendite verdoppelt. Bei der Anwendung ist es grundsätzlich egal, um welche Art von Investition – von Aktien über Anleihen bis hin zu Immobilien und Investmentfonds – es sich handelt. So kann man mit dieser Faustformel die Wirkung des Zinseszinseffekts leichter beurteilen und potenzielle Renditen verschiedener Anlageoptionen vergleichen.  

Den Näherungswert für die Verdopplungszeit erhält man, in dem man einfach 72 durch den erwarteten jährlichen Renditeprozentsatz dividiert. So würde es bei einer jährlichen Rendite von acht Prozent neun Jahre dauern (72 : 8 = 9), bis sich der Wert der Investition verdoppelt hat. Umgekehrt funktioniert die Regel natürlich auch bei Schulden bzw. Krediten: Bei einem Zinssatz für Kreditkartenschulden von 18 Prozent könnte sich der geschuldete Betrag in nur vier Jahren verdoppeln (72 : 18 = 4).  

Die Regel zeigt auch, wie sich die Inflation auf die Kaufkraft auswirkt. Wenn die Inflation im Durchschnitt drei Prozent pro Jahr beträgt, halbiert sich die Kaufkraft des Geldes in etwa 24 Jahren (72 : 3 = 24).  

Ursprung und Grenzen

Die 72er-Regel ist mathematisch gesehen eine Vereinfachung und sollte als Faustformel verstanden werden, die für grobe Schätzungen nützlich ist. Ihre Anwendung hat somit auch ihre Grenzen: Sie ist am genauesten für Renditen zwischen fünf und zwölf Prozent. Außerhalb dieses Bereichs weichen die Ergebnisse, insbesondere bei sehr hohen oder sehr niedrigen Renditen, möglicherweise stark von der tatsächlichen Entwicklung ab.

Außerdem geht die Regel von einer jährlichen Verzinsung aus. Anlagen mit täglicher, monatlicher oder vierteljährlicher Verzinsung können zu anderen Ergebnissen führen. Und in der Praxis sind die Renditen von Investitionen meistens nicht konstant, sondern schwanken deutlich, wodurch sie von der Abschätzung mit der 72er-Regel abweichen können.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die 72er-Regel einen leicht zugänglichen Einstieg in das Verständnis des Zinseszinseffekts bietet, was sie zu einem wertvollen Instrument für Kleinanleger macht. Obwohl sie nicht ohne Einschränkungen ist, vereinfacht sie komplexe Finanzkonzepte und bietet eine einfache Orientierung in Bezug auf die Wachstumsdynamik von Investitionen.

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