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Einfach besser anlegen mit Martin Mayer
Warum die Nasdaq keine Technologiebörse ist
Wenn es um Investments in Technologieunternehmen in den USA geht, denken viele Investoren reflexartig an die Nasdaq. Diesem 1971 als vollelektrische Handelsplattform gegründeten Aktienmarkt eilt der Ruf als Technologiebörse voraus, weil der günstigere Handel und die geringeren Anforderungen im Vergleich zur New York Stock Exchange anfänglich vor allem jüngere Technologieunternehmen angezogen haben.
Doch inzwischen ist die Bandbreite an Unternehmen, die an diesem Handelsplatz notieren, sehr viel größer, wie Pascal Kielkopf vom Vermögensverwalter HQ Trust in einer aktuellen Analyse der Sektor-Zusammensetzung des Nasdaq-100-Index aufzeigt, der die Entwicklung der 100 größten Unternehmen an der Börse zusammenfasst: „Im Vergleich mit dem marktbreiten S&P 500 ist der Anteil der Tech-Aktien im Nasdaq-100 zwar deutlich höher, allerdings beträgt er auch hier nur 56 Prozent.“ Neben dem Technologiesektor machen inzwischen Unternehmen aus der Kommunikationsbranche und aus dem Bereich zyklischer Konsum jeweils mehr als zehn Prozent des Index aus. Auch im Nasdaq-Composite-Index, der alle an der Nasdaq gelisteten Unternehmen umfasst, kommen Tech-Aktien auf einen Anteil von „nur“ 63 Prozent. Dafür fehlen einige Größen der US-Technologiebranche wie etwa IBM, Oracle oder HP, die nur an der Wall Street notieren. Anleger, die gezielt auf Tech-Werte setzen wollen, sollten daher eher nicht den Nasdaq-100 wählen.


