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Technik & Test
Smarter Garten
Bequem die Pflanzen automatisch gießen und dabei die eigene Geldbörse entlasten? Smarte Technik hilft, durstige Pflanzen in Balkonkübeln oder im Garten mit der optimalen Wassermenge zu versorgen und dabei bares Geld zu sparen.
Dazu gibt es drei Möglichkeiten: Einerseits sind das in die Erde gesteckte Sensoren, die laufend die Bodenfeuchtigkeit an das Steuergerät übermitteln und so bei genug Feuchtigkeit (z. B. nach Regen) die folgenden Bewässerungsintervalle aussetzen.
Andererseits gibt es smarte Hausautomatisierungen, die die Beregnung nach den Wettervorhersagen planen, die sie für den eigenen Standort aus dem Internet holen. Je nach Prognose wird die Bewässerung gestoppt, wenn Regen angesagt ist, oder länger bewässert, wenn eine Hitzeperiode bevorsteht.
Oder drittens: Wer den Wasserbedarf seines Rasens oder der Pflanzen im Beet genau kennt, kann über die Begrenzung der Durchflussmenge optimal und kostensparend bewässern. Mein smartes Home bezieht die Wetterdaten von Openweathermap, Alternativen gibt es bei der Meteogroup oder bei Accuweather. So läuft nun neben den Rollos zur Beschattung auch die Bewässerung automatisiert. Das funktioniert bis jetzt problemlos, und der Akku ist nach vier Wochen und zwei Schaltvorgängen täglich noch zu 100 Prozent geladen.
Bewässerungsregler
Kommen wir nun zu den getesteten Produkten und zur Installation: Der Wasserregler Homematic HmIP-WSM um 99,95 Euro wird am Wasserhahn angeschraubt und lässt sich automatisch, aber auch per App, Taster oder Sprachbefehl selbst steuern. Er misst den Wasserverbrauch per Durchflussmessung und stoppt beim eingegebenen Wert. Die Automatik lautet dann z. B.: „Falls es nicht regnet, bewässere den Rasen alle zwei Tage mit 150 Litern.“ Wobei das Wasser aus der Leitung, per Pumpe aus einer Zisterne oder dem Wasserbottich kommen kann.Genial ist beim WSM das verbaute bistabile Relais, das nur beim Umschalten Strom verbraucht. Mit den zwei mitgelieferten AA-Batterien kommt man so über eine ganze Saison.
Der Wi-Fi-steuerbare Osram Smart+ Bewässerungscontroller WICDG (ab 99 Euro) besitzt eine integrierte Solarzelle und kann, falls das nicht reicht, per USB-Ladegerät aufgeladen werden. Auch hier kann zeit- oder volumengesteuert und wahlweise per Betriebsmodus eine Sprüh- (für Blumen) oder Tiefenbewässerung (für tiefe Wurzeln im Rasen) ausgewählt werden. Die integrierte Leckerkennung im Ventil dient der zusätzlichen Sicherheit bei längerer Abwesenheit, z. B. im Urlaub. Dank Wi-Fi-Anbindung wird kein zusätzliches Gateway benötigt, und wer Spaß daran hat, kann die Bewässerung per Alexa sprachsteuern. Übrigens: Die älteren Ledvance-Geräte von Osram sind mit den neuen Smart+-Modellen kompatibel und mit derselben App steuerbar.
Bodensensoren zur Feuchtigkeitsmessung
Wer schon ein Bewässerungssystem von Gardena nutzt, kann mit dem dafür erhältlichen Smart Sensor um rund 56 Euro die Bodenfeuchte und -temperatur messen und per Wi-Fi, Zigbee und Z-Wave ins smarte Home einbinden. Ist der Boden (noch) feucht genug, wird dann automatisch jeweils die nächste geplante Bewässerung so lange ausgesetzt, bis die Feuchtigkeit im Boden zu gering geworden ist. Der Smart Sensor ist auch für empfindliche Kübelpflanzen geeignet und wird dort nur halb eingesteckt, ganz in die Erde eingesteckt misst der Sensor die Feuchtigkeit an den tiefen Rasenwurzeln in rund 20 Zentimetern Tiefe.
Neu ist der Osram Bodenfeuchtesensor RFSMSG um rund 39 Euro mit gleich drei Bodensonden für bessere Messgenauigkeit im Smart+-Bewässerungssystem samt eigener App für Handy und Tablet. Die drei AAA-Batterien halten auch hier länger als sechs Monate, also ausreichend für eine Saison. Benötigt Wi-Fi (2,4 GHz) und ist auch über Google Home oder Alexa per Sprachbefehl steuerbar.