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Raus aus der Gasheizung© IrisImages - GettyImages, Bet_Noire - GettyImages, Peter Schmidt, Bildbearbeitung: EDGE Project/Georg Zumbulev

Preisexplosion und Angst vor Lieferstopp

Raus aus der Gasheizung

Was Sie jetzt noch rasch vor dem Winter tun können und langfristigen Alternativen – von Wärmepumpen bis Pellets.

Von Hans-Jörg Bruckberger, Susanne Kowatsch und Robert Wiedersich

30.08.2022
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Hochsommer im ­Süden von Wien. Vor dem Baumarkt hat es 37 Grad, drinnen verkündet die Frau am Infoschalter mit offenkundiger Routine: „Holzbriketts sind ausverkauft. Das ist das neue Klopapier.“ Der Kunde, der einen Schwedenofen im Wohnzimmer stehen hat, aber normalerweise hauptsächlich mit Gas heizt, findet das nicht lustig. Er zieht verärgert ab. Immerhin: In einer Filiale in Eisenstadt wird er nach einem Tipp einige Tage später fündig.

Der Baumarktkunde ist offensichtlich nicht der einzige Österreicher auf der Suche nach einer Alternative. Ein Blick auf die Topkategorien der am häufigsten aufgerufenen Seiten auf der Website einer großen Baumarktkette bestätigt: Brennholz und Briketts liegen vor Kaminöfen und Solarstrom – im August. Erst dahinter folgen Pools.

840.000 Haushalte heizen hierzulande noch mit Gas. Und viele wollen so schnell wie möglich umsteigen. Das treibt auch die Preise der anderen Brennstoffe (siehe Grafik). Ein kompletter Tausch des Heizsystems weg von Gas und Öl in diesem Winter ist aber ohnehin unrealistisch: „Das geht sich nicht mehr aus. Die Hersteller haben alle Lieferzeiten zwischen neun und zwölf Monaten. Wir sind derzeit bei Montageterminen zwischen Juli und September 2023“, sagt Andreas Rotter, Innungsmeister der Salzburger Installateure, und startet einen „dringenden Aufruf: Wer sich jetzt zum Tausch beraten lässt und bald bestellt, schafft den Einbau noch vor dem Winter 2023.“ 

Chart: Energiekosten

Doch was können Sie jetzt noch vor Beginn der Heizsaison tun? Wie kann man kurzfristig die Abhängigkeit von Gas und Öl reduzieren und wie bleibt die Wohnung warm, wenn der schlimmste Fall eintritt und Russland die Lieferungen ganz einstellt?

Gleich vorweg: Auch die Alternativen haben ihre Schwächen. Sie erfordern teilweise hohe Investitionen oder ersetzen Gas häufig durch teuren Strom. Das schreckt aber die wenigs­ten ab. „Es geht jetzt nicht um die Kos­ten, sondern um die Sicherheit“, weiß Installateur Rotter aus unzähligen ­Beratungsgesprächen.

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