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Einfach besser anlegen mit Martin Mayer
Politik der Extreme steigert die Unsicherheit
Häufig war in den vergangenen Jahren die Rede davon, dass die politischen Extreme zulasten der politischen Mitte immer stärker werden – insbesondere auch in Europa. Wie weit fortgeschritten diese Entwicklung bereits ist, wurde bei einem Vortrag von John Bilton beim diesjährigen Media Summit von J.P. Morgan Asset Management in London aufgezeigt: Bereits 30 Prozent der Bevölkerung haben zuletzt bei Wahlen links- oder rechtsextreme Parteien gewählt, wobei letztere mit einem Anteil von über 20 Prozent deutlich stärker sind. Damit ist die Zustimmung für extreme Parteien in Europa so hoch wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr.
„Das könnte dazu führen, dass es immer schwieriger wird, in politischen Entscheidungen einen Konsens zu finden, der uns auch tatsächlich voranbringt. Es könnte passieren, dass wir laufend von Entscheidungen in eine Richtung zu Entscheidungen in eine andere Richtung hin und her taumeln“, warnt Bilton. Aus seiner Sicht müssten wir als Anleger diese politische Ungewissheit in Zukunft immer mitberücksichtigen, wenn wir Anlageentscheidungen treffen.
Er sieht darin aber keinen Anlass, den Kopf in den Sand zu stecken und das Geld auf dem Sparbuch zu horten: „Mit einem Portfolio aus 60 Prozent Aktien und 40 Prozent Anleihen konnte man bei allen größeren Krisen seit dem Ersten Golfkrieg drei Jahre nach dem Ausbruch eine deutlich höhere Rendite als auf einem Sparbuch vorweisen“, rechnet John Bilton vor.