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Müde, kraftlos, erschöpft – das muss nichts mit Corona zu tun haben
Die Behandlung des CFS bedarf meist eines individuellen Therapiekonzeptes unter Einbezug mehrerer Fachrichtungen. Wundersame Heilungen sind leider selten
© junce – GettyImages.com

Erschöpfung

Müde, kraftlos, erschöpft – das muss nichts mit Corona zu tun haben

Fühlen Sie sich schon seit längerer Zeit, vielleicht nach einem banalen Infekt, extrem ­erschöpft? Haben Sie das Gefühl, was früher leicht von der Hand ging, fordert nun maximale Anstrengung? Dann könnten Sie vom Chronischen-Fatigue-Syndrom (CFS) betroffen sein.

Von Andrea Dungl-Zauner

02.03.2022
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CFS ist eine Erkrankung, die neben der Fatigue/Müdigkeit mit unterschiedlich ausgeprägten körperlichen und neurokognitiven Symptomen einhergeht. Laut einer Erhebung 2021 sind in Österreich etwa 25.000 Menschen davon betroffen. Die Dunkelziffer wird höher geschätzt. „Dank“ (Long-)Covid wird sie leider noch deutlich steigen.
Die Leidensgeschichte beginnt meist zwischen dem 16. und 40. Lebensjahr, typischerweise mit einem Infekt, nach dem sich der Körper nicht mehr vollständig erholt. Als Auslöser werden meist Herpesviren (Epstein-Barr-Virus, CytmegalieVirus etc.), Enteroviren, Influenza, Borrelien und int­razelluläre Bakterien beschrieben. Zuletzt zeigen an Covid-Erkrankte ähnliche Symptome. Die Viren aktivieren eine Entzündungskaskade. Die Erkrankung tritt klinisch mehr oder weniger heftig zutage. Das Problem besteht jedoch darin, dass nach der Akutphase des Infektes der „Infektionsmodus“ des Körpers latent aktiv bleibt.

Energielosigkeit, Konzentrationsstörungen, nicht erholsamer Schlaf, belasten körperlich und emotional ebenso wie Verdauungsstörungen, Probleme der Erektion, schmerzhafte Lymphknoten oder Gelenk-, Muskel- und Kopfschmerzen. Typisch ist, dass Erholungspausen keinerlei Besserung der Beschwerden bewirken. Patienten bezeichnen es oft als bleierne Erschöpfung, die tagelang anhalten kann bzw. leere körpereigene Akkus. Auch wenn Infekte in etwa 60 bis 80 Prozent der Fälle in der Anamnese der Betroffenen zu erheben sind, ist die Diagnose eines CFS eine Ausschlussdiagnose. Das heißt, dass andere Erkrankungen, wie Anämie, Tumore, Schilddrüsenstörungen, Herzerkrankungen, MS, Infektionen usw. ausgeschlossen werden müssen. Im Gegensatz zur Depression berichten CFS-Patienten häufig „Ich will, aber ich kann nicht“.

Symptomorientierte Therapie

Wichtig ist zu viel körperliche und emotionale Anstrengung zu vermeiden, da dies zu einer Verschlechterung der Beschwerden führt. Betroffene sollten ein „Aktivitätsmanagement“ („Pacing“) erlernen, mit dem Ziel, eine individuelle Balance zwischen Ausruhen und Aktivitäten zu finden. Zu den evidenzbasierten Therapieansätzen des CFS gehört die kognitive Verhaltenstherapie und eine individuell angepasste leichte körperliche Aktivierung.

Stets bedeutend: Maßnahmen zur konsequenten Stressreduktion, Entspannungstechniken und Anpassung der Belastungen an das vorhandene Energieniveau. Eine weitere wichtige Maßnahme ist es, für ungestörten Schlaf zu sorgen. Eine geeignete gute Schlafumgebung ist dabei ebenso hilfreich wie Schlafrituale. Entspannungstechniken wie atemzentrierte Achtsamkeitsmeditation, Qigong oder Bauchatmung. Wichtig ist, derartige Übungen wirklich regelmäßig zu machen. Erste Erfolge zeigen sich üblicherweise nicht kurzfristig.
Inwieweit Ernährungsumstellungen (kohlenhydratarm, reich an gesunden Fetten und überwiegend pflanzlichen Proteinen, reich an Antioxidantien etc.) Erleichterung bringen, muss individuell getestet werden. Die Einnahme von Antioxidantien, Coenzym Q10, Vitamin B2 oder anderen Nahrungsergänzungsmitteln sollte immer durch Ärzte begleitet werden.

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