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Auto
Happy Birthday, Golf!
Beinahe hätte es ihn gar nicht gegeben. Ende der 60er-Jahre tut sich Volkswagen schwer, sich vom nicht mehr zeitgemäßen Konzept Boxermotor-Luftkühlung-Heckantrieb zu lösen. Dabei liegt die Lösung so nahe: Seit 1964 gehört VW auch die Auto Union, wo der Wechsel vom tuckernden DKW-Zweitakter zum modernen Audi-Layout mit Vorderradantrieb schon vollzogen wurde. Für die Adaptierung der fortschrittlichen Technik braucht es den unvermeidlichen Österreicher in dieser Geschichte: Professor Ernst Fiala, ab 1970 bei VW für Forschung und Entwicklung zuständig – er gilt heute als Vater des Golf.
Für das damals äußerst innovative Design zeichnet Giorgetto Giugiaro verantwortlich, der dann nebenbei auch noch das für den Scirocco mitliefert.
Drei Buchstaben, die ziehen
Eine heute gern verbreitete Legende ist der schlagartige Markterfolg des Golf. Tatsächlich kann er die großen Erwartungen anfangs aber nicht erfüllen – bis 1976 der GTI den Image-Umschwung bringt und die ganze Baureihe nach oben zieht.
Woraus sich eine erste Erfolgszutat erklärt: Jedes Modell braucht einen Fahnenträger, in dessen Licht die Brot-und-Butter-Varianten ein bisschen heller leuchten – mag er nun GTI, Abarth, RS oder sonst wie heißen.
Sanfte Erneuerung
Erst wenn einmal alle acht bisherigen Baureihen nebeneinanderstehen, offenbart sich ein weiterer Golf-Faktor: Kontinuität der Entwicklung. Keine Bocksprünge bei Design und Auftreten, sondern sanftes Erneuern. In dem Bereich haben andere schwer gepatzt: etwa Fiat mit Ritmo, Tipo, Bravo, Stilo, wieder Bravo, dann gar nichts mehr. Abgesehen vom Namens-Tempelhüpfen jedes Mal ein anderer Look mit Anspruch auf Komplettrevolte außen wie innen. Wer beim Golf eine Generation überspringt, braucht trotzdem kein Handbuch – alles ist Soft Evolution.