Springe zum Ende des Werbebanners Springe zum Anfang des Werbebanners
Springe zum Ende des Werbebanners Springe zum Anfang des Werbebanners

Hauptinhalt

Gehaltskonto im Ausland: Zahlt sich das aus?© Trade Republic

GEWINN-Tipp der Woche

Gehaltskonto im Ausland: Zahlt sich das aus?

Dass österreichische Banken einige kostenlose bis sehr günstige Gehaltskonten anbieten, war in der April-Ausgabe von GEWINN zu lesen. Aber auch die eine oder andere ausländische Bank hat interessante Konditionen zu bieten.

Von Susanne Kowatsch

20.05.2025
Springe zum Ende des WerbebannersSpringe zum Anfang des Werbebanners

Der deutsche Onlinebroker Trade Republic bietet auch Österreichern ein kostenloses Konto an, samt kostenlosen Abhebungen von Geldautomaten weltweit, allerdings erst ab einem Behebungsbetrag von 100 Euro (darunter fällt ein Euro Gebühr pro Abhebung an). Eine Visa-Debitkarte wird kostenlos bereitgestellt, wenn sie rein virtuell ist, eine physische Classic-Karte kostet einmalig fünf Euro, stolze 50 Euro dagegen die silbern spiegelnde „Mirror-Karte“. Aktuell werden am Konto 2,5 Prozent Zinsen bezahlt. Österreichische Kunden erhalten zudem eine heimische IBAN. Bei Problemen muss die Chatfunktion der App benutzt werden.

Wichtiges Plus: Seit 24. April ist Trade Republic für österreichische Kunden steuereinfach, die Bank führt also die KESt automatisch ans österreichische Finanzamt ab.

Die deutsche DKB Bank bietet bereits seit vielen Jahren auch österreichischen Kunden ein kostenloses Girokonto namens DKB Cash Girokonto, solange monatlich mindestens 700 Euro eingehen bzw. für alle unter 28 Jahren. Dazu lässt sich auch Geld anlegen, aktuell für bis zu zwei Prozent Zinsen p. a. bei zweijähriger Bindung. Gratis dabei ist auch eine Visa-Debitkarte, das Abheben von Bargeld ist – unter den Voraussetzungen wie oben – ebenfalls gratis. Nachsatz: Die DKB ist eine „klassische“ Bank, sie wurde bereits 1990 gegründet, zählt zu Deutschlands 20 größten Banken und ist seit Langem im ESG-Bereich aktiv.

Die mobile Bank N26 (mit deutscher Bankenlizenz) offeriert mit N26 Standard auch hierzulande ein kostenloses Girokonto inklusive einer kostenlosen virtuellen (digitalen) Debitkarte, mit der man via Apple Pay oder Google Pay zahlen kann. Wer eine physische Debitkarte bevorzugt, muss für eine solche einmalig zehn Euro bezahlen. Bargeldbehebungen an Bankomaten innerhalb der Eurozone sind ebenfalls kostenlos. Für Bargeldeinzahlungen wird eine Gebühr von 1,5 Prozent eingehoben. Zu bedenken ist: Telefonischer Kundenservice steht nur Kunden mit Kontenmodellen, für die gezahlt wird (N26 Smart und aufwärts), zu.

Revolut, ein litauisches Wertpapierunternehmen, bietet ein kostenloses Konto „Standard“ an. Eine Karte ist nur bei bezahlten Abos (ab 3,99 Euro monatlich für Abo Plus) dabei, Bargeldauszahlungen am Geldautomaten sind nur bis 200 Euro pro Monat (oder fünf Auszahlungen) gratis. Auch hier steht bei Problemen kein Telefonservice zur Verfügung, lediglich ein In-App-Chat, in der Gratisversion allerdings ohne „Priorität“, wie es bei den Bezahl-Abos der Fall ist.

Achtung, nicht steuereinfach!

Zu beachten ist bei ausländischen Konten, wie bereits erwähnt mit Ausnahme von Trade Republic, stets: Sie sind grundsätzlich nicht steuereinfach, die ausländischen Banken führen also nicht automatisch die angefallene KESt ihrer österreichischen Kunden ans österreichische Finanzamt ab. Ist man daher Kunde bei N26, der DKB Bank oder von Revolut, muss man sich im Rahmen der jährlichen Steuererklärung (ESt-Erklärung inklusive des Anhangs E1kv für Kapitaleinkünfte) um die Abführung der angelaufenen KESt kümmern. Die benötigen Dokumente (jährliche Erträgnisaufstellung) muss man sich von der jeweiligen Bank besorgen, wenn sie nicht bereits im Onlinebanking als Download verfügbar sind.

Mitunter schief beäugt

Was man noch beachten muss: Abgesehen von Trade Republic, wo nun an österreichische Kunden eine österreichische IBAN vergeben wird, erhält man bei den anderen vorgestellten Anbietern eine ausländische (deutsche, litauische etc.) IBAN. Meist kein Problem, mitunter wird aber auch von Schwierigkeiten berichtet, speziell wenn es um Bonitätsprüfungen geht.

Etwa bei einer Kreditaufnahme: „Ein Girokonto in Lettland ist bei Banken häufig nicht sehr beliebt“, erklärt Alexander Meixner, Prokurist des Kreditvergleichsportals Creditnet. Dahinter stecken einerseits Bedenken hinsichtlich Geldwäsche, aber auch intensives Traden macht als Kreditwerber keinen schlanken Fuß. Er rät daher, Konten bei Revolut und Co. eher als Zweitkonto zu nutzen, nicht unbedingt als Gehaltskonto.

Weitere Artikel

Gezeichnetes Haus mit Taschenrechner-Tasten und Mann mit Bleistift daneben

Kreditbearbeitungsgebühr zurückholen?

Der Oberste Gerichtshof hat nun entschieden, dass eine Kreditbearbeitungsgebühr in Form eines fixen...

Weiterlesen: Kreditbearbeitungsgebühr zurückholen?
Bildungsminister Christoph Wiederkehr

„Schule muss Kompetenzen vermitteln, die heute zählen“

Christoph Wiederkehr lernte das Wiener Schulsystem als Stadtrat für Bildung und Integration hautnah...

Weiterlesen: „Schule muss Kompetenzen vermitteln, die heute zählen“
Foto Saori Dubourg, Greiner AG

Warm im Ton, aber klar in der Sache

Auf ihr erstes Jahr als Vorstandsvorsitzende bei Greiner blickt Saori Dubourg zufrieden zurück. Wie...

Weiterlesen: Warm im Ton, aber klar in der Sache