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Einfach besser anlegen mit Martin Mayer
Dividendenaktien sind nicht weniger riskant
Derzeit werden wieder zahlreiche Statistiken zur Höhe der Dividendenausschüttungen präsentiert. So titelte etwa eine aktuelle Analyse des Vermögensverwalters Vanguard mit „2024: Rekordjahr für Dividenden“. Ihr zufolge wurden im Vorjahr weltweit 2,2 Billionen US-Dollar an Aktionäre ausgeschüttet. Trotz aller Freude über die Höhe der Ausschüttungen und trotz der generellen Bedeutung von Dividenden für den Anlageerfolg an der Börse muss man aber, nüchtern betrachtet, auch davor warnen, sich ausschließlich auf Unternehmen zu konzentrieren, die verlässlich hohe Renditen ausschütten. Denn eine Dividendenstrategie bringt nicht notwendigerweise Ertrag bei geringerem Risiko, wie oft von Dividenden-Fans und Anbietern entsprechender Dividendenfonds suggeriert wird. So zeigt etwa eine aktuelle Analyse von Union Investment, dass der risikobereinigte Gesamtertrag von europäischen Dividendenaktien seit 2007 etwas geringer war als jener von europäischen Wachstumsunternehmen. Das gleiche Bild zeigte sich laut dem Autor Benjardin Gärtner auch in den USA. Und der Dividendenadel ist auch nicht besser vor herben Kursrückschlägen gefeit als wachstumsstarke Aktien, wie eine Statistik belegt: Demnach war der maximale Kursrückgang bei Dividendenaktien in Europa im Vergleich zu Wachstumsaktien sogar größer. Fazit: Dividenden tragen einen wesentlichen Teil zum Börsenerfolg bei, ein alleiniger Fokus auf Dividendenaktien ist aber riskanter, als man glaubt.