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Experten auf der GEWINN-Messe

Das sagten die Experten auf der GEWINN-Messe 2022

Auf der diesjährigen GEWINN-Messe konnte man sich wieder Info und Tipps zu Aktien, ETFs, Immobilien, Zinsen etc. holen. Eine Auswahl finden Sie auf den folgenden Seiten.

Von Hans-Jörg Bruckberger, Susanne Kowatsch, Martin Maier und Robert Wiedersich

03.11.2022
Exklusiv für GEWINN-Abonnenten
Prof. Manfred Frühwirth, WU Wien (links) und GEWINN-Autor Franz Gschiegl (rechts) auf der Bühne bei der GEWINN Messe
Prof. Manfred Frühwirth, WU Wien (links): "Eliminieren Sie bei Investitionsentscheidungen Argumente, die aus der vergangenen Entwicklung auf die Zukunft schließen." und GEWINN-Autor Franz Gschiegl (rechts): "Viele Anleger sehen Investments, die sich in der Vergangenheit gut entwickelt haben, übermäßig positiv."© Pepo Schuster, austrofocus.at

GEWINN: Menschen handeln sehr häufig nicht rational, insbesondere wenn es um das Thema Geld geht. Welche Fehler machen Anleger typischerweise, und was steckt dahinter?  

Frühwirth: Ein Beispiel für weit verbreitete  Anlegerfehler ist der sogenannte Extrapolationsfehler. Demnach tendieren Menschen dazu, von früheren Entwicklungen auf die Zukunft zu schließen. Im Alltag zeigt sich das etwa bei Skirennen, wenn die Ergebnisse eines Läufers von vergangenen Rennen eingeblendet werden und man, ausgehend von dieser zurückliegenden Formkurve, auf zukünftige Rennen schließt –  nach dem Motto: Dieser Läufer hat eine aufstrebende Tendenz, der wird auch weiterhin gewinnen.

GEWINN: Wie äußert sich dieser Fehler in Bezug auf die Börse?

Gschiegl: Viele Anleger sehen Investments, die sich in der Vergangenheit gut entwickelt haben, übermäßig positiv und gehen von weiterhin hohen Erträgen auch in der Zukunft aus. Daher kaufen viele Anleger einfach jene Aktien, deren Kurs gestiegen ist – ungeachtet anderer Einflussfaktoren.  

GEWINN: Wie kann man als Anleger diesen Fehler möglichst vermeiden?

Frühwirth: Eliminieren Sie aus Ihren Überlegungen bzw. Investitionsentscheidungen sämtliche Argumente, die aus der vergangenen Entwicklung einen Schluss auf die Zukunft ziehen. Am besten, man orientiert sich als langfristig orientierter Anleger bei Investitionsentscheidungen an fundamentalen Daten –  unabhängig von der Kursentwicklung der Vergangenheit.

Gschiegl: Zusätzlich könnte man sogenannte Sentimentindikatoren für die Stimmung an den Märkten wie zum Beispiel den Fear-&-Greed-Index beachten. Die geben einen Hinweis darauf, ob es derzeit eher Über- oder Unterbewertungen aufgrund von  Optimismus oder Pessimismus gibt.

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