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Ertragreich anlegen trotz Inflation und Nullzinsen
Ausweg aus der Zinswüste
Viele Sparerinnen und Sparer schleppen sich seit Jahren durch eine „zinslose Wüste“, denn Guthaben auf Sparbüchern oder Konten werfen bekanntermaßen schon längere Zeit keinen nennenswerten Ertrag mehr ab. Und seit Kurzem wird die lange vorherrschende Zinsdürre auch noch durch die zunehmende „Inflationshitze“ verschlimmert. Und jedes auch noch so zarte Pflänzchen Zinsertrag verdorrt angesichts der steigenden Preise in kürzester Zeit.
Durch diese Entwicklung ist selbst der bescheidene Wunsch, zumindest die Kaufkraft seines Ersparten zu bewahren, mit einem Sparbuch nicht zu erfüllen – vom Vermögensaufbau ganz zu schweigen. Daran wird auch ein erwarteter leichter Anstieg der Zinsen in den kommenden Jahren nicht substanziell etwas ändern. Doch die Situation ist nicht ausweglos: Anleger können ihr Vermögen mit etwas Geduld auch in der „zinslosen Wüste zum Blühen bringen“. Wie das gelingen kann, verrät GEWINN im Folgenden.
Warum Aktien?
Welche Form der Geldanlage kann auch in dieser „zinslosen Wüste“ gedeihen? Wenn man einen Blick in die Vergangenheit wirft, so fällt die Antwort eindeutig aus: Aktien! Mit dem Erwerb von Aktien kauft man sich eine Beteiligung an Unternehmen und profitiert dabei sowohl von der Wertsteigerung des Unternehmens als auch von möglichen Gewinnausschüttungen in Form von Dividendenzahlungen. Und diese vergleichsweise unkomplizierte Art der Unternehmensbeteiligung wirft langfristig betrachtet den höchsten Ertrag ab, wie zahllose Studien und Analysen belegen.
Die umfangreichste Analyse hat dabei zweifellos Prof. Elroy Dimson von der London Business School gemeinsam mit seinen Kollegen Paul Marsh und Mike Staunton erstellt. Sie haben die Daten über Erträge von Aktien, Staatsanleihen und Geldmarkt-investments (vergleichbar mit Spareinlagen) in 32 Ländern weltweit vom Jahr 1900 (!) bis heute in akribischer Arbeit zusammengetragen und analysiert. Das Ergebnis: Aktien brachten über diesen extrem langen Zeitraum im Durchschnitt einen Gesamtertrag von durchschnittlich 5,2 Prozent pro Jahr – bereits nach Abzug der Inflation. Und damit um ein Vielfaches mehr als Anleihen oder Spareinlagen – trotz zweier Weltkriege, zahlloser weiterer Krisen und Börsencrashs.
Auch wenn sich dabei regionale Unterschiede in Bezug auf die absolute Höhe der Erträge feststellen lassen, waren Aktien in allen 32 untersuchten Märkten die mit Abstand ertragreichste Anlagemöglichkeit. Daran sollte sich laut Experten auch in Zukunft nicht viel ändern, selbst wenn die Zinsen wie erwartet in den kommenden Jahren wieder etwas steigen sollten.
Vorurteile gegenüber Aktien
Doch leider nutzen gerade hierzulande nur sehr wenige die Möglichkeit, in Aktien zu investieren. Häufig halten falsche Vorurteile bzw. Erwartungen Menschen davon ab: zum Beispiel, dass Aktien viel zu riskant oder nur etwas für Reiche oder für Menschen seien, die sich ständig mit der Börse beschäftigen. Dabei kann man auch als Kleinanleger bereits mit geringen Beträgen und ohne besondere Vorkenntnisse in Aktien investieren und das damit verbundene Risiko durch die Einhaltung einer einfachen „Gebrauchsanweisung“ auch in Grenzen halten.
Grundsätzlich bieten sich Anlegern zwei Möglichkeiten, um in Aktien zu investieren: Entweder man wählt entsprechende Aktien selbst aus – dabei sollte man zumindest in eine Handvoll verschiedener Unternehmen investieren, um das Risiko zu streuen. Einfacher und komfortabler ist es jedoch, gleich einen ganzen Korb an Aktien mittels Aktienfonds oder -ETFs zu kaufen. „Zehn Aktien auszusuchen, zu kaufen und laufend zu beobachten braucht viel mehr Zeit und Know-how, als einen Fonds oder ETF einmal zu kaufen und liegen zu lassen“, bestätigt Gerd Kommer, unabhängiger Vermögensverwalter in München und bekannter Autor von Bestseller-Finanzratgebern.
Einfach und günstig investieren
Doch während viele Menschen den Begriff „Aktienfonds“ bereits kennen, ist das Kürzel ETF für „Exchange Traded Fund“ hierzulande noch nicht so bekannt: Im deutschsprachigen Raum kann man das mit „börsengehandelter Indexfonds“ gleichsetzen.
Aber was macht so ein ETF? Er investiert das Geld der Anleger genau nach Vorgabe eines vorhandenen Index, der aus Aktien, Anleihen oder Rohstoffen bestehen kann. „Das ist so wie bei einem Motorrad mit einem Beiwagen: Der Index ist das Motorrad, das die Richtung vorgibt, und der ETF als Beiwagen fährt einfach mit“, erklärt es Thomas Wiedenmann, ETF-Experte vom Vermögensverwalter Amundi, sehr anschaulich.
„Der Index kann beispielsweise einen ganzen Aktienmarkt abdecken, er kann eine Branche oder ein Thema abdecken“, erklärt Philipp von Königsmarck vom ETF-Anbieter LGIM und beschreibt den Unterschied zu klassischen Fonds: „Beim aktiv gemanagten Investmentfonds hat der Portfoliomanager eine eigene Philosophie und einen eigenen Prozess. Und auf dieser Basis wählt er Titel aus, die er dann so gewichtet, wie er es für richtig hält. Beim ETF verfolgt man hingegen einen systematischen Ansatz. Das heißt, man kann genau nachvollziehen, was der Index bzw. ETF tut.“
Was für ETFs spricht
Während der Kauf von Einzelaktien als Basisanlage aus gutem Grund für viele Anleger keine Option ist, fällt die Wahl typischerweise auf klassische Fonds und ETFs. Wobei sich gerade Letztere immer größerer Beliebtheit erfreuen, wie Ernst Huber, CEO der Dadat Bank, bestätigt: „Das Thema ETFs trifft den Zeitgeist und wird ein immer wichtigeres.“ Es gibt Studien, die zeigen, dass die Manager vieler aktiv gemanagter Fonds ihre Benchmark, häufig ein Index, nicht schlagen, so Huber: „Dieses Risiko hat man beim ETF nicht, und jeder kann die Performance klar nachvollziehen.“
Auch Gerd Kommer sieht keinen Ertragsnachteil von Aktien-ETFs im Vergleich zu Aktienfonds: „Ganz im Gegenteil. Aktien-ETFs bieten nach Kosten eine bessere Performance als durchschnittliche, aktiv gemanagte Fonds.“ Zwar gäbe es immer wieder auch aktive Fonds, die besser abschneiden als der Gesamtmarkt und somit auch als vergleichbare ETFs – aber selten über einen langen Zeitraum. Und diese Siegerfonds im Voraus verlässlich zu identifizieren ist aus seiner Sicht auch ein Ding der Unmöglichkeit.
Ein Grund für den Ertragsvorteil von ETFs sind dabei laut Wiedenmann „die niedrigen Kosten, weil der ETF einfach einen Index repliziert und kein eigenes Research braucht“. Aktien-ETFs, die einen der bekannten Weltaktienindizes abbilden, haben typischerweise laufende Gebühren von 0,2 bis 0,4 Prozent pro Jahr. Bei vergleichbaren aktiv verwalteten Aktienfonds liegen die Kosten mit durchschnittlich 1,6 Prozent p. a. bei einem Vielfachen. Dieser vermeintlich geringe Kostenvorteil ist vor allem bei langen Zeiträumen entscheidend.
Als Sondervermögen geschützt
Während die geringeren Kosten, die höhere Transparenz und Einfachheit für Aktien-ETFs sprechen, gibt es im Vergleich zu aktiv verwalteten Fonds auch keine wesentlichen Nachteile, weil sie in Bezug auf Regularien und Sicherheit identisch sind. „Klassische Fonds und ETFs sind gleich konstruiert, sie haben die gleichen rechtlichen Rahmenbedingungen, die in Europa mit dem Kürzel UCITS versehen werden“, macht Wiedenmann deutlich.
Somit sind ETFs auch als Sondervermögen deklariert, das selbst im Fall einer Insolvenz der Fondsgesellschaft oder der Depotbank immer dem Kunden gehört und nicht unter die Konkursmasse fällt.
Und in Bezug auf den Kauf und Verkauf sind ETFs sogar noch ein Stück weit flexibler als aktive Fonds, weil sie jederzeit an der Börse gehandelt werden können. „Diese Flexibilität von börsengehandelten Fonds ist für viele Anleger entscheidend für den ersten Schritt hin zur Investition. Denn man hat festgestellt, je flexibler Anleger bei der Geldanlage sind und je unkomplizierter der Ein- und Ausstieg an der Börse während der Handelszeiten ist, umso so leichter fällt es Anlegern, tatsächlich auch Geld anzulegen“, ergänzt Wiedenmann.
Wann mit der Anlage beginnen?
Viele stellen sich dabei die Frage, wann der optimale Zeitpunkt ist, um in Aktieninvestments einzusteigen. Die Antwort lautet immer: Jetzt! Denn wer bei Aktieninvestments sein Geld global und über die gesamte Wirtschaft hinweg gestreut anlegt, kann ruhigen Gewissens jederzeit damit beginnen. Insbesondere wenn man im Rahmen eines sogenannten Sparplans kontinuierlich und langfristig in Aktien(-ETFs) „anspart“. Das bestätigen laut Finanzexperten Kommer zahlreiche Studien: „Der Zeitpunkt von Kaufen und Verkaufen, das sogenannte Market-Timing, ist für den Langfristerfolg des Portfolios nur von untergeordneter Bedeutung.“
Der Schlüssel liegt dabei in der Geduld, die man bei Aktieninvestments mitbringen muss. Denn im Unterschied zu Wettervorhersagen lassen sich die kurzfristigen Entwicklungen an den Aktienmärkten viel schwieriger abschätzen als richtig langfristige Tendenzen. Das belegen auch langfristige empirische Untersuchungen sehr deutlich: Wenn man irgendwann im Zeitraum seit 1969 breit gestreut weltweit in Aktien investiert hat, war das Aktienportfolio nach einem Jahr zwischen 39 Prozent weniger und 65,3 Prozent mehr wert. Diese große Bandbreite an möglichen Ergebnissen erinnert tatsächlich an einen Casinobesuch, wobei man dennoch in 72 Prozent aller einjährigen Halteperioden zumindest nichts verloren hätte. Wer hingegen in diesem Zeitraum über zumindest 14 Jahre lang investiert geblieben ist, hätte immer eine positive Rendite erzielt. Auch Kommer bestätigt, dass sich Durchhaltevermögen auf dem Aktienmarkt bezahlt macht: „Eine einzelne Aktie kann ausfallen, aber ein breit gestreuter ETF wird sich selbst nach einem 50-Prozent-Crash auf lange Sicht wieder vom Einbruch erholen.“
Grundvoraussetzung ist dafür allerdings, dass man ausschließlich Geld investiert, das man aus heutiger Sicht zumindest fünf oder zehn Jahre nicht braucht. Aber selbst wenn man in eine Notlage gerät, in der man dringend Geld braucht, kann man aus ETF-Sparplänen jederzeit aussteigen und die bereits erworbenen ETF-Anteile zum jeweils gültigen Kurs verkaufen (das gilt in ähnlicher Form auch für Fondssparpläne). Man muss aber möglicherweise bei frühzeitigem Verkauf eventuelle Kursverluste in Kauf nehmen.
Aktienanteil richtig bemessen
Für viele Privatanleger kommt es dennoch nicht in Frage, 100 Prozent ihres liquiden Vermögens in Aktien bzw. Aktien-ETFs zu investieren, weil der Wert dieser ETF-Anteile zu stark schwankt. „Wer die Schwankungen von Aktien-ETFs abmildern möchte, der mischt einfach Aktien im entsprechenden Verhältnis mit Geld auf einem Taggeldkonto bzw. Sparkonto“, hat Kommer eine Lösung parat. Das gelte aber nur, solange der risikoarme Teil des Portfolios die 100.000 Euro nicht übersteigt: „Bis zu dieser Summe pro Person und Bank unterliegt das der staatlichen Einlagensicherung.“
Wie das Mischungsverhältnis zwischen Aktien und dem risikoarmen Teil des Portfolios ausfallen sollte, hängt dabei ganz von der persönlichen Risikotragfähigkeit und der Anlagedauer ab. Je länger man investiert bleiben kann und je mehr Schwankungen man nervlich durchsteht, desto höher kann der Aktienanteil sein. Wie hoch die Schwankungen und Erträge je nach Aktienanteil in Vergangenheit waren, zeigt die Grafik.
Falls der risikofreie Teil der Veranlagung 100.000 Euro übersteigen sollte, dann müsste man das Geld auf mehrere Banken aufteilen. „Daher würde ich in diesem Fall den risikoarmen Teil in einen Anleihen-ETF packen. Das sollte ein Index für Euro-Unternehmens- oder -Staatsanleihen sehr hoher Bonität im Investment-Grade-Bereich und mit kurzen Restlaufzeiten sein“, rät Kommer. Beispiele dafür finden Sie in der folgenden Tabelle.
Welcher Aktien-ETF als Basis?
Angesichts des mittlerweile großen Angebots an ETFs stellt sich nur noch die Frage, welchen konkreten ETF man als Basisinvestment auswählen sollte. „Man sollte einfach einen ETF auf einen global breit streuenden Index wie den MSCI World oder den MSCI All Country World nehmen. Der MSCI World deckt die Industrieländer ab, der All Country schließt auch noch die Schwellenländer mit ein. In beiden Fällen hat man einen Großteil der weltweiten Marktkapitalisierung an den Aktienbörsen abgedeckt“, meint Wiedenmann.
Ein weiterer global investierender Weltaktienindex ist der FTSE All-World, mit dem man auch mit einem Schlag in knapp 4.000 Unternehmen in Industrie- und Schwellenländern weltweit investiert. Damit wird man automatisch Aktionär von Unternehmen wie Apple, Nestlé oder Tesla. Die folgende Grafik zeigt hier noch die Unterschiede zwischen diesen drei genannten Indizes auf.
Wenn man sich für einen Weltaktienindex entschieden hat, steht man immer noch vor der Wahl, welchen ETF basierend auf diesem Index man nimmt. Dabei spielen zwei Faktoren eine entscheidende Rolle: Kosten und Verfügbarkeit. „Bei identischem Index würde ich den ETF mit den niedrigsten Kosten nehmen“, empfiehlt Kommer ganz klar. Vorausgesetzt, dieser ETF ist bei der jeweiligen Bank oder beim Online-Broker verfügbar, wovon man leider nicht automatisch ausgehen kann.
Eine Liste mit günstigen ETFs, die bei vielen Banken und Brokern hierzulande verfügbar sind, finden Sie in der oben zum Download angebotenen Tabelle „Vermögensaufbau: Beispiele für günstige ETFs und Indexfonds. Manche ETFs sind zwar noch günstiger, wie etwa der Amundi Prime Global (ISIN: LU2089238203), aber bei heimischen Anbietern aktuell nicht als Sparplan verfügbar. In der Tabelle sind auch noch weitere ETF-Kategorien enthalten, wie etwa Misch-ETFs, die Investition in Aktien und risikoarme Anlageformen kombinieren.
Entscheidend ist auch noch die Frage, ob man lieber einen ETF wählt, der eventuelle Dividendenerträge an die Anleger regelmäßig ausschüttet oder diese automatisch reinvestiert (thesauriert). „Ich bin ein großer Fan von thesaurierenden ETFs. Erstens, man muss sich nicht um die Wiederveranlagung kümmern. Sonst besteht die Gefahr, dass das Geld auf dem Verrechnungskonto unverzinst liegen bleibt, wenn man darauf vergisst.
Außerdem entstehen durch die Wiederanlage zusätzliche Kosten“, hat Kommer dazu eine klare Meinung.
Anleger, für die bei der Geldanlage neben Risiko und Rendite auch ökologische, ethische und soziale Aspekte ein wichtiges Anliegen sind, können mittlerweile auch entsprechende nachhaltige ETFs auswählen. Diese sind meistens mit Kürzeln wie ESG (Ecological, Social, Governmental) oder SRI (Socially Responsible Investment) gekennzeichnet und sie schließen bestimmte Investments wie etwa Waffenproduzenten aus oder bevorzugen Unternehmen im Bereich Klimaschutz.
ETFs in der Praxis
Um ein Depot kommt man beim Kauf von ETFs nicht herum, denn nur dort können die Anteile gelagert und abgerechnet werden. Die Depotbank kümmert sich auch um die korrekte Berechnung der KESt und deren Weiterleitung an das Finanzamt.
Beim Kauf von ETFs fallen üblicherweise Transaktions- und Börsengebühren an – für Sparpläne gibt es meistens gesonderte, geringere Gebühren. Kaufkosten in Form von Ausgabeaufschlägen (Agio) wie bei den klassischen Fonds gebe es bei ETFs allerdings nicht. „Auch gibt es keine Provisionen: Weder beim Kauf noch jährlich in Form von Folgeprovision oder Bestandsprovision“, so der unabhängige Vermögensberater Heinrich Giefing.
Eine Übersicht über die ETF-Angebote der Banken und Online-Broker finden Sie hier.
Doch wo und wie kann man ETFs eigentlich erwerben oder einen Sparplan dafür einrichten? Die Antwort darauf ist leider nicht so trivial, weil es zwischen den einzelnen Brokern und Banken in Österreich in Bezug auf das ETF-Angebot sehr große Unterschiede gibt. Die Tabelle sollte diesbezüglich einen ersten Überblick bieten.
„Unsere Kunden können sowohl beratungsfrei als auch mit Beratung die gewünschten ETFs erwerben, wobei die Beratung und Umsetzung von Aufträgen nur von geschulten Mitarbeitern durchgeführt werden“, antwortet ein Sprecher der Erste Bank.
Bei der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (RLB OÖ) seien ETFs in der Empfehlungsliste enthalten und würden bei Gesprächen mit Kunden aktiv angeboten. Aber deren Schwerpunkt liege eindeutig bei aktiv gemanagten Fonds, wenngleich sich speziell jüngere immer häufiger nach ETFs erkundigen, heißt es. Und bei der Oberbank werden „Kunden, die am Schalter wegen ETFs beziehungsweise Wertpapieren vorsprechen, an qualifizierte Beraterinnen und Berater weitergeleitet. Dort erfolgt eine umfassende Beratung, die ETFs auch enthalten kann“, so Erich Stadlberger, Leiter Private Banking & Asset Management.
„Wir empfehlen ETFs nur für erfahrene Anleger“, ist die UniCredit Bank Austria, relativ strikt. Susanne Müller-Taborsky, Leiterin UniCredit Bank Austria Premium Banking: „Daher bieten wir sie aktiv nicht am Schalter, sondern nur im Bank Austria Premium Banking bzw. für Unternehmenskunden nach eingehender Beratung an.“ Bei der Bawag P.S.K. würden im Rahmen eines persönlichen Beratungsgesprächs in der Filiale ausgewählte ETFs des Vermögensverwalters Amundi präsentiert. Ganz generell aber können mehr als 1.500 ETFs von unterschiedlichen Emittenten über die Börse Lang & Schwarz Exchange gehandelt werden.
Nicht alle bieten ETF-Sparpläne
Während viele Banken und Broker den Einzelkauf von ETFs ermöglichen, kann man nicht bei allen einen Sparplan auf ETFs einrichten. Führend sind hier die Direktbroker und -banken, wie etwa Flatex oder die Hello Bank!, eine Direktbank-Tochter der Bawag, die 220 Titel für einen Sparplan anbietet. Auch bei der Dadat Bank gibt es zahlreiche ETFs als Sparplan. Die Bank Direkt bietet auch 19 ETFs als Sparplan an.
Bei klassischen Filialbanken hingegen wird man nicht immer fündig: Bei der RLB OÖ kann man in rund 20 ETFs auch als Sparplan – ab einer Sparrate von 100 Euro – anlegen. „Sparpläne gibt es in der BKS Bank standardmäßig nur für aktiv verwaltete Fonds. Allerdings ist bei höheren Investitionssummen ein Sparplan in ETFs möglich“, sagt Herta Stockbauer, BKS-Vorstandsvorsitzende. Bei der Bawag P.S.K. werden Fondssparpläne aktuell nur online auf ausgewählte Amundi-ETFs angeboten. „Das Oberbank Fondssparen ist nur für ausgewählte Fonds der 3 Banken-Generali Investment-Gesellschaft möglich“, so ein Sprecher.
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