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Wunden richtig versorgen
Hautverletzungen passieren rasch. Je nach Ausprägung können sie oft selbst versorgt werden.
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Gesundheit

Wunden richtig versorgen

Aktivitäten im Freien führen, besonders bei Kindern, oft zu den unterschiedlichsten Hautverletzungen. Lesen Sie hier, was Sie bei verschiedensten Wunden tun sollten und wann ein Arzt her muss.     

Von Andrea Dungl-Zauner

29.04.2025

Eine erste Maßnahme ist die Reinigung der Wunde von grobem Schmutz. Hierfür reicht in Österreich zunächst sauberes Wasser aus der Wasserleitung oder einer Trinkflasche. Das Bluten einer Wunde hat per se einen reinigenden Effekt. Danach können Sie kleine Wunden mit einem Schnellverband versorgen. Die beste Basis für eine ­gute Wundheilung ist eine saubere, spannungsfreie Wunde. Dabei empfiehlt es sich, beim Anlegen des Pflasters mit Wundkissen dieses so anzubringen, dass die Wundränder einander angenähert werden. Um schönere Narben zu erzielen, habe ich im Urlaub immer einige Steristrips mit. Diese bekommt man in der Apotheke in unterschiedlichen Längen. Die Wundränder von Schnittverletzungen lassen sich damit besonders gut zusammenführen.

Schürfwunden sind sehr oberflächliche und oft großflächige, meist verschmutzte Wunden. Wenn sie rein oberflächlich sind, reicht die Reinigung der Wunden. Diese Wunden können, sofern keine Kleidung darüber zu liegen kommt, auch offen gelassen werden. Sie trocknen dann zumeist ­relativ rasch ab und heilen sehr gut. Für großflächige Wunden reicht das klassische Pflaster nicht aus. Mull­tupfer, eventuell mit einer Antihaftbeschichtung, oder notfalls ein sauberes Taschentuch können zur Erstversorgung dienen. Fixieren kann man die Wundauflage mit ­einer Mullbinde, Tape oder noch besser mit einer selbsthaftenden elastischen Bandage (Pehahaft). Mit Letzterer kann man bei stark blutenden Wunden auch einen Druck zum Stillen von Blutungen aufbauen.

Ich empfehle daher immer, bei Outdooraktivitäten neben Wundschnellverbänden (Pflaster unterschiedlicher Größe, Steristrips) auch Leukotape, Pehahaft (acht Zentimeter Breite), elastische Binden, Blasenpflaster, isotone Kochsalzlösung oder Desinfektionslösungen mitzunehmen.

Wann der Arzt ranmuss

Tiefgehende Wunden und Bisswunden sollten jedenfalls einem Arzt vorgestellt werden, da Verschmutzungen in Wundtaschen unter den Wundrändern zu Entzündungen führen können. Bisswunden sind besonders durch die beim Biss in die Wunde eingebrachten Keime gefährlich. Außerdem muss im Zweifelsfall die Tetanusimpfung aufgefrischt werden.

Wesentlich bei jeder Versorgung von tiefgehenden Wunden ist es, im Rahmen des Möglichen gröbere Gefäß-, Sehnen-, Muskel- oder Gelenksverletzungen auszuschließen. Bei pulsierenden Blutungen oder wenn Sie Körperteile nicht mehr bewegen können, sollten Sie eine Erstversorgungsambulanz aufsuchen. Verletzungen der Hand, etwa am Nagelbett, über Gelenken oder Sehnen können zu heftigen, sich rasch ausbreitenden Entzündungen führen. Daher ist jede Verletzung an der Hand mit Sorgfalt zu behandeln. Über Gelenken – insbesondere den kleineren – treten an den Wunden immer wieder Spannungen auf, die die Wundheilung behindern. Daher kann es sinnvoll sein, Gelenke mittels Tapeverband oder Fingerschiene ruhig zu stellen.

Bei einer sauberen Wunde ist im Gegensatz zu einer nässenden kein täglicher Verbandswechsel notwendig. Schlecht heilende Wunden können kurzfristig mit Beinwellumschlägen (Beinwellsalben erhalten Sie in der Apotheke) behandelt werden. Sind Wunden schmierig belegt, sollten Sie jedenfalls einen Arzt aufsuchen.

Achtung!

Akute Wunden kann man je nach ­Ausprägung ohne Bedenken selbst versorgen. Wunden, die keine Heilungstendenz zeigen, gerötet und geschwollen sind, schmerzen oder gar pochen, müssen hingegen immer von einem Arzt versorgt werden. Letzteres gilt auch für Wunden von Diabetikern oder immunsup­primierten Menschen (beispielsweise im Rahmen von Autoimmunerkrankungen oder Tumor­erkrankungen). 

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