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Wo es jetzt noch leistbare Grundstücke gibt
Blick auf den Wörthersee, Klagenfurt und Südkärnten: Während rund um den See einige der teuersten Villen des Landes stehen, gibt es nur wenige Kilometer südlich noch leistbare Grundstücke für junge Familien um unter 100 Euro pro Quadratmeter.
© Przemysław Iciak - GettyImages.com

Die österreichweite GEWINN-Übersicht

Wo es jetzt noch leistbare Grundstücke gibt

Im Vorjahr wurden weniger Grundstücke verkauft. Die Preise in der großen GEWINN-Übersicht über alle 2.093 Gemeinden klettern dennoch auf ein neues Rekordniveau. Das Angebot bleibt knapp. Gleichzeitig gibt es durchaus noch leistbare Regionen. Oft sogar in Pendeldistanz zu den Ballungszentren. 

Von Robert Wiedersich

25.04.2023
Exklusiv für GEWINN-Abonnenten

Hohe Baukosten, strenge Kreditvergaberegeln, stark steigende Zinsen – und nach wie vor hohe Grundstückspreise. Der Traum vom Hausbau auf dem eigenen Stück Land ist in den vergangen zwölf Monaten für viele in weite Ferne gerückt. Die Nachfrage nach Grundstü­cken geht bereits zurück. „Im Vorjahr gab es um 16 Prozent weniger Transaktionen als 2021“, sagt Bernhard ­Reikersdorfer, Chef des Maklernetzwerks Remax. Von einem Preisrückgang ist aber bisher noch nichts zu spüren, denn gleichzeitig stieg der Wert der verkauften Grundstücke inklusive Grünland und Gewerbegründe von rund 5,2 auf 5,3 Milliarden Euro. Das ist ein neuer Rekord.

Auch in der großen GEWINN-Grundstückspreisübersicht kletterten die Preise um fast zwölf Prozent nach oben. Damit ist der Anstieg fast so stark wie im Vorjahr. In diesem Tempo wird es 2023 nicht weitergehen. Teilweise scheint die Grenze der Leistbarkeit überschritten. Rund um Salzburg, im Tiroler Inntal und im Vorarlberger Rheintal sind Quadratmeterpreise von 800, 900 oder über 1.000 Euro keine Ausreißer mehr. Wer schon mehrere Hunderttausend Euro für den Grund zahlt, kann sich den Hausbau in der aktuellen Situation häufig nicht mehr leisten. Viele Bauvorhaben werden ­deswegen verschoben.

Zu einer großen Verkaufswelle ist es bisher aber noch nicht gekommen. Das hält die Preise zumindest stabil. In den begehrten Lagen bleibt das Angebot knapp: im Wiener Speckgürtel, im Raum Linz und vor allem in den westlichen Bundesländern. Bauland ist bei Letzteren aufgrund der Topografie von Haus aus rar. In vielen Gemeinden werden mittlerweile gar keine oder nur ­eine Handvoll Grundstücke pro Jahr verkauft. Selbst Gemeinden, die noch Platz hätten, stehen österreichweit bei der Umwidmung häufiger auf der Bremse. Dazu kommt die immer schärfer geführte Debatte um Bodenversiegelung und die Bewahrung von Grünland. Das alles spricht mittelfristig für weitere Preisanstiege.

Grafik: Weniger verkaufte Grundstücke, aber höherer Verkaufswert

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