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Wenn die Ferse schmerzt© Olga Yastremska, New Africa, Africa Studio – GettyImages.com

Fersensporn

Wenn die Ferse schmerzt

Sie wollen laufen, doch „irgendwas unten bei der Ferse“ tut Ihnen weh? So behandeln Sie einen Fersensporn.

Von Andrea Dungl-Zauner

30.05.2023

„Von der Ferse aus zieht ein brennend-stechender Schmerz, der nach einiger Zeit nachlässt und im Laufe des Tages wieder ärger wird“, berichten Patienten über die Schmerzen eines unteren Fersensporns. Der obere entwickelt sich hingegen im oberen Fersenbereich – dort, wo die Achillessehne am Fersenbein ansetzt. Jeder Zug oder Druck auf die Achillessehne kann den Schmerz auslösen. In beiden Fällen kommt es durch Überlastung und schleichende Entzündungen zu Mikroeinrissen und Kalkeinlagerungen in die Sehne. Beim unteren Fersensporn ist die Plantarfaszie, die das Fußgewölbe formt, betroffen. Die Kalkeinlagerungen führen zu einer dornartigen Knochenveränderung an der Unterseite des Fersenbeins oder am hinteren oberen Fersenrand. Schmerzen an der Innen- und Unterseite der Ferse oder am unteren Ende der Achillessehne sind die Folge.

Klassische Risikofaktoren sind chronische Überbelastung, wiederholter plötzlicher Belastungswechsel, Laufsport, Überlastung der Sehnenansätze durch Übergewicht, Alter oder falsches Schuhwerk. Diese Fehlbildungen zählen wie der Tennis­ellbogen zu den Insertionstendino­pathien oder „Over-use-Syndromen“. Gemein ist ihnen ein langwieriger Verlauf. Neben der klinischen Untersuchung sind Röntgenbild oder Ultraschalluntersuchung der Plantarsehne und des Schleimbeutels beweisend.

Erstmaßnahme

Bei leichten Beschwerden sind Schonung und Sportpause notwendig. Kalte Packungen oder Eismassagen bringen kurzfristig rasche Erleichterung.  Gelkissen im Fersenbereich, die zu einer Druckentlastung führen, können eine Schmerzreduktion bringen. Orthopädische Einlagen mit entsprechenden Hohllegungen der gereizten Stellen ermöglichen eine komplexere Entlastung der gereizten Strukturen. Gegen den Akutschmerz können schmerzstillende, entzündungshemmende Medikamente hilfreich sein. Der Wechsel auf bequeme Schuhe mit stützendem Fußbett ist zu empfehlen.

So trainieren Sie richtig

Prophylaktisch sowie therapeutisch können Fußgymnastik zur Stärkung der Fußmuskulatur und Dehnungsübungen der Wade und des Fußgewölbes helfen. Die Übungen sollten mindestens dreimal täglich durchgeführt werden. Halten Sie bei jeder Übung die Dehnung drei Atemzüge oder 15 Sekunden. Machen Sie jede Übung zehnmal. Dazwischen den Fuß auslockern.

  • Langsitz auf dem Boden. Legen Sie ein Handtuch unterhalb der Zehen um den Fuß und ziehen Sie den Fuß mit dem Handtuch zu Ihrem Körper.
  • Im Sitzen dehnen. Legen Sie den Fuß auf Ihren Oberschenkel. Nehmen Sie mit der Hand der gleichen Seite Ihre Zehen und ziehen Sie den Fuß in Richtung des Fußrückens zurück.
  • Nehmen Sie eine kleine Faszienrolle, einen Noppen- oder Tennisball und rollen Sie mit anfangs leichtem Druck von der Ferse zu den Zehen und zurück. Je öfter Sie üben, umso mehr sollten Sie den Druck auf die Fußsohle erhöhen, indem Sie die Übung beispielsweise im Stand machen.
  • Ausfallsschritt, Ihre Händen stützen Sie an der Wand ab. Das hintere Bein gestreckt, die Ferse am Boden. Fühlen Sie die Dehnung in Ihrer Wade.
  • Stellen Sie sich mit beiden Füßen so auf eine Stufe, dass die Ferse keinen Kontakt zur Stufe bekommen kann. Halten Sie sich am Handlauf der Stiege an. Senken Sie langsam eine Ferse nach unten, bis Sie das Dehnen der Wadenmuskeln deutlich spüren. Halten Sie die Spannung und heben Sie die Ferse wieder an. Sie können diese Übung auch mit beiden Füßen machen – gleichzeitig oder abwechselnd.

Eine Fußmassage zur Lockerung der Muskulatur ist hilfreich. Ebenso können Lasertherapie, Iontophoresebehandlungen, Schwellstromtherapie oder Wechselbäder, Druckentlastungen an der Fußsohle (Einlagen) oder der Achillessehne (Absatzerhöhung) schmerzlindernd wirken. Sollte auf diesem Weg keine Schmerzfreiheit erzielt werden können, sind Stoßwellentherapie oder Röntgenbestrahlungen Therapieoptionen.

Bei Sportfans sollte eine Trainingsanpassung immer in den therapeutischen Prozess einfließen. Cortisoninjektionen zur Linderung akuter Beschwerden helfen kurzfristig. Eine mehrfache Injektion erhöht jedoch das Risiko, dass die Sehne reißt.

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