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„Schule muss Kompetenzen vermitteln, die heute zählen“
Der neue Bildungsminister Christoph Wiederkehr will künftig auch die ­Eltern von Schülern stärker in die Pflicht nehmen.
© APA/HELMUT FOHRINGER/picturedesk.com

Forschung und Bildung

„Schule muss Kompetenzen vermitteln, die heute zählen“

Christoph Wiederkehr lernte das Wiener Schulsystem als Stadtrat für Bildung und Integration hautnah kennen. Nun ist er als Bildungsminister für ganz Österreich am Zug. Woran er gemessen werden wird.

Von Andrea Lehky

20.05.2025
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Der gebürtige Salzburger Christoph Wiederkehr, Jahrgang 1990, wäre im Alter von 15 Jahren beinahe „von der Schule geflogen“, wie er offen zugibt. Seine Art, Dinge genau zu hinterfragen, sei nicht gut angekommen. Ein Lehrer glaubte aber an ihn, setzte sich besonders für ihn ein und legte so den Grundstein für Wiederkehrs berufliche Zukunft. In der Folge studierte der heute 35-Jährige nach der Matura Politikwissenschaft an der Universität Wien und engagierte sich für die Junos, den Jugendverband der Neos. 2015 zog Wiederkehr in den Gemeinderat ein, war bis 2020 Wiener Landtagsabgeordneter und in der Folge Wiener Landeshauptmann-Stellvertreter, Vizebürgermeister und amtsführender Stadtrat für Bildung und Integration. 

In seiner neuen Funktion innerhalb der Regierung Stocker will Wiederkehr für die bestmöglich Bildung kämpfen und hat nun die Macht und Energie, das auch zu erreichen. Aber wie eigentlich?

GEWINN extra: Nehmen wir an, Sie hätten ein sechsjähriges Kind. Wie stellen Sie sich dessen ideale Schule vor?

Wiederkehr: Ich stelle mir eine Schule vor, die auf die Talente meines Kindes schaut und sie fördert. Mein Kind hat Freude am Schulalltag – nicht jeden Tag macht alles Spaß, aber es hat eine grundsätzliche Freude daran, Neues zu lernen. Mein Kind wird gut auf das Leben im 21. Jahrhundert vorbereitet, es bekommt die Kompetenzen mit, die heute zählen. Beispielsweise Kritikfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Kooperationsfähigkeit. 

GEWINN extra: Wie schaut „Schule“ dann aus?

Wiederkehr: Die Kinder entscheiden, pädagogisch begleitet, selbst sehr viel. Die Lehrkraft bereitet Material für Lernstationen auf, die Kinder erledigen die Aufgaben eigenständig. Sie lernen, sich selbst Wissen anzueignen. Den Trichter zur Wissensvermittlung spielt es nicht mehr. Wir haben keine 50-Minuten-Einheiten mehr, das entscheidet die Schule selbst. Es ist auch nicht alles Unterricht, auch Freizeit findet in der Schule statt. „Hausübungen“ ändern sich, die sind ja obsolet, wenn sie von einer KI beantwortet werden können. Statt Wissensabfragen gibt es kreative und konzeptionelle Fragestellungen.

GEWINN extra: Bitte geben Sie mir ein Beispiel.

Wiederkehr: Sammle im Wald zehn verschiedene Blätter und benenne sie. Das Kind bewegt sich, es sucht etwas, beantwortet die Fragen auch mithilfe von KI und generiert so Wissen.

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