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Gesundheit
Resilienz statt Burnout
Dauerhafte Belastungsfaktoren wie Zeitdruck, Arbeiten am Limit, fehlende Anerkennung, etc. führen mit der Zeit häufig zum Gefühl der Überlastung, Erschöpfung und Frustration. Fällt die Abgrenzung zunehmend schwerer, kommen Gefühle wie Hilflosigkeit, Ausgeliefertsein und „keine Wahl zu haben“ vermehrt auf. Im Worst Case spricht man dann von einem Burnout.
Oft denkt man sich: „Ich mag meinen Job, aber die Herausforderungen im Berufsalltag wachsen stetig. Es heißt, dass Abgrenzung als Burnout-Prophylaxe wichtig ist, aber gleichzeitig muss ich volles Engagement liefern.“ Ist das so? Oder stellen wir selbst zu hohe Ansprüche an uns? Setzen wir uns realistische Ziele, delegieren wir einfache Aufgaben oder meinen wir, alles selbst machen zu müssen? Wie kommen wir also aus der Spirale heraus?
Das Zauberwort heißt „Resilienz“. Sie wirkt wie ein Schutzschild und wird durch die Bewältigung von Stress und Krisen trainiert. Wie beim Training der Muskulatur startet man am besten in kleinen Portionen, alte Gewohnheiten abzulegen und neue zu bilden und so Stresssituationen sukzessive besser Herr zu werden. Denn Konfrontationen und Belastungen gehören zum Leben, um an ihnen zu wachsen.
Belastbarkeitstraining
Gleich welcher Beruf, welche Führungsebene – zuallererst gilt es, die persönliche Ressourcenlage zu prüfen. Hierzu gehören im beruflichen Kontext das persönliche Zeitmanagement ebenso wie das Erfassen von Unterstützungsmöglichkeiten in Phasen erhöhter Belastung beziehungsweise Optionen zu eigenständigem Handeln und aktiver Beteiligung.
Wie bereits zuvor beschrieben, ist Stress nicht automatisch negativ zu bewerten. Anfänglich hilft er uns dabei, Aufgaben rascher zu erledigen, und er kann sogar Freude und das Gefühl der Selbstbestätigung fördern. Stress kann aber nur dann positiv bleiben, wenn auf Anspannung Entspannung folgt. Gönnen Sie sich Genuss! Dinge, die Freude machen – angefangen beim Lesen eines Buches über Meditationsübungen bis hin zum Treffen von Freunden –, diese sind essenziell und nicht nur bloßer Zeitvertreib. Denn vergessen wir nicht, dass Freude unser Belohnungssystem aktiviert und uns im Gleichgewicht hält.
Ausbalancierte Belohnungen, realistische Ziele und regelmäßige Erholungsphasen stärken Freude, reduzieren Stressreaktionen und unterstützen Resilienz. Die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben spielt dabei natürlich keine unwesentliche Rolle. Umso wichtiger ist es, seinen „persönlichen Gestaltungsfreiraum“ immer wieder mit folgenden Fragen zu beleuchten: Was will ich? Was ist mir wichtig? Möchte ich diesen Termin wirklich wahrnehmen oder kann ich heute einfach einmal „durchatmen“?
Energietankstellen und Rituale
Sie kennen sicher den Spruch „Der zieht mir den Nerv“. Negative Energien sind klassische Energieräuber. Es muss Sie nicht alles tangieren, was andere sagen. Schöpfen Sie Kraft aus jenen Personen und Tätigkeiten, die Ihnen wirklich guttun.
Eine weitere hilfreiche Unterstützung im intensiven Berufsalltag ist die Einführung von Ritualen, die einen bewussten Rollenwechsel zwischen Privatleben und Beruf schaffen. So können Sie berufliche Herausforderungen besser vom Privatbereich trennen. Dazu gehört zum Beispiel das Bewusstmachen des Ortswechsels. Allein durch den Wechsel der Kleidung oder das Hören speziell ausgewählter Musik beim Heimkommen ist das schon möglich.
Weitere Rituale wären das Verwenden eines besonderen Duftes, der positive Assoziationen bringt, ein paar bewusste Atemübungen zu Beginn/zum Abschluss des Arbeitstages oder einfach eine Tasse Tee zu genießen. Schon Viktor Frankl sagte: „Die Welt ist kein perfekter Ort – aber es liegt an uns, ob wir sie ein Stück heller machen wollen!“