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Nach dem Krebs: überlebt – und nun?
Die Lebenssituation von Krebs-Überlebenden kann individuell sehr unter­schiedlich sein
© Liderina – GettyImages.com

Gesundheit

Nach dem Krebs: überlebt – und nun?

Immer mehr Menschen gewinnen den Kampf gegen den Krebs. Trotzdem können körperliche, seelische und soziale Spätfolgen noch Jahrzehnte nachwirken. Das kann man tun.

Von Andrea Dungl-Zauner

30.05.2022
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Untersuchungen zeigen, dass heute 58 Prozent der Frauen und 50 Prozent der Männer fünf Jahre nach einer Krebsdiagnose überleben. Die Lebenssituation kann jedoch individuell sehr unterschiedlich sein. Je fortgeschrittener ein Tumor bei der Dia­gnose ist, umso aggressiver sind meist seine Therapie und die Wahrscheinlichkeit von Langzeit-Spätfolgen.

Nachsorge auch als Vorsorge

Die Nachsorge nach Krebs sollte daher weit über das Entdecken möglicher neuerlicher Tumore hinausgehen. Um Spätfolgen vorzubeugen oder diese zu behandeln, sollte ein Langzeit-Vorsorgeprogramm mit den betreuenden Onkologen abgestimmt werden. Regelmäßige kardiologische Untersuchungen können hierbei ebenso sinnvoll sein wie Darm- oder Nierenuntersuchungen. Die verwendeten Chemotherapeutika oder Strahlenfelder sind Basis, um Lymphödeme, Nerven- oder Herzerkrankungen rechtzeitig zu erkennen.

Für Betroffene und auch für Angehörige kann zudem eine psychotherapeutische Begleitung eine wertvolle Hilfe sein. Sie ist ein guter Rahmen, all die Dinge, mit denen man den Partner oder die Familie nicht belasten möchte, zu besprechen. Dies können beispielsweise Ängste vor einer Wiederkehr der Erkrankung sein, die Annahme des veränderten Körpers oder eine Neuorientierung im beruflichen und privaten Kontext. Selbsthilfegruppen können dabei sowohl für Betroffene als auch für ihre Partner eine wertvolle Unterstützung sein

Gesund leben macht immer Sinn

Für das Risiko von Spätfolgen scheinen Veranlagung, Lebensführung und Umweltfaktoren eine Rolle zu spielen.  Ein gesunder Lebensstil – auch wenn er erst nach der Erkrankung „gestartet“ wird – scheint sich in jedem Fall ­auszuzahlen. Dabei darf ein bisschen Individualität nicht fehlen.
Bewegung bedeutet nicht, dass Sie bis zur Erschöpfung laufen müssen. Überlegen Sie sich, was Ihnen Spaß machen könnte. Anfangs ist es dabei absolut hilfreich, sich von Experten beraten und begleiten zu lassen. Gehen Sie es langsam an. Trainieren Sie dafür zwei- bis dreimal pro Woche.

Gesunde Ernährung bedeutet nicht, dass Sie auf Genuss verzichten müssen. Es ist auch nicht zwingend notwendig, täglich stundenlang in der Küche zu stehen. Eine gute Ernährungsberatung kann Sie mit auf Sie ­abgestimmten Rezepten unterstützen. Wichtig ist es zu wissen, welche Ernährung gerade jetzt optimal ist.
Auch die Maßnahmen zur Stressreduktion können vielfältig sein. Entspannungstraining nach Jacobson kann ebenso hilfreich sein wie Qigong. Bilderreisen sind eine in diesem Kontext sehr gute Methode der Stressreduktion. Sehr bewährt hat sich auch das Notieren täglicher positiver Geschehnisse.

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