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Konjunktur

Leistbarkeit von Wohnimmobilien verschlechtert sich deutlich

Von Hans-Jörg Bruckberger und Robert Wiedersich

30.08.2022
Handwerker am Dach
© ilmwa555 - GettyImages.com

Österreich. Die Immobilienpreise sind  stark gestiegen. Allerdings lag die Kreditbelastung der Immobilienkäufer dank sinkender Zinsen bis zum Vorjahr unter dem Niveau von 2008. Das zeigt eine Analyse von Raiffeisen Research. Demnach musste ein Haushalt, der 2021 ein Einfamilienhaus kaufte, 30 Prozent seines Netto-Haushaltseinkommens für die Kreditrate ausgeben. Wer heuer kauft, muss wegen der zu Jahresanfang noch stark gestiegenen Preise und der steigenden Zinsen bereits 35 Prozent kalkulieren. Für 2023 erwartet Matthias Reith, Analyst bei Raiffeisen, nochmals eine Verschärfung: „Der fortgesetzte Zinsanstieg und das deutlich verlangsamte, aber weiterhin vorhandene Immobilienpreiswachstum – Prognose: zwei ­Prozent – heben den Anteil des Schuldendiensts auf 43 Prozent des Median-­Haushaltseinkommens.“ Zum Vergleich: Die FMA sieht für die Vergabe von ­Immobilienkrediten eine maximale ­Belastung von 40 Prozent vor.

Deutlich besser sieht es für Haushalte aus, die schon vor einigen Jahren eine Immobilie zu damals noch niedrigeren Preisen gekauft haben. Da sie schon einen Teil des Kredits getilgt haben und ihr Einkommen gestiegen ist, hält sich die Belastung durch den Zinsanstieg in Grenzen. Reith rechnet daher nicht mit einer Verkaufswelle von Eigentümern, die sich die Kreditrate nicht mehr leisten können .

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