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Funktionsunterwäsche für Kartonagen
Mario Maier, Georg Lackner und Fabian Gems (v. li.) sind ­GEWINN-Jung­unternehmer des Jahres 2023.
© www.atelierjungwirth.com/Bernhard Bergmann

Drei Fragen an Fabian Gems, Supaso

Funktionsunterwäsche für Kartonagen

Für seine nachhaltige Alternative zu Styroporverpackungen wurde das steirische Start-up Supaso zum Sieger des GEWINN-Jungunternehmer:innen-Wettbewerbs gekürt. Wir haben Co-Gründer ­Fabian Gems zum Kurzinterview gebeten. 

Von Michaela Schellner

06.12.2023

GEWINN: Mit Ihren nachhaltigen Verpackungslösungen für den Versand von temperatur- und stoßempfindlichen Produkten bieten Sie eine Alternative zu Styropor an. Wie sind Sie auf die Idee gekommen?

Fabian Gems: Meine Co-Gründer Georg Lackner und Mario Maier waren genauso wie ich beruflich häufig im Ausland unterwegs. Wir haben gerne neue Spezialitäten ausprobiert und uns immer wieder Lebensmittel liefern lassen. Dass diese in Styroporverpackungen verschickt werden, war uns ein Dorn im Auge, und so haben wir uns vorgenommen, einfach selbst eine hochwertige und umweltfreundliche Alternative zu entwickeln. Georg kommt aus der Baubranche, wo Zellulose längst ein etablierter Dämmstoff ist. Hier haben wir angesetzt. Rausgekommen sind dann Produkte, die sich zur Isolierung von Kartons für den Kühl- und Tiefkühlversand eignen, zu 97 Prozent aus recyceltem Altpapier bestehen und auch wieder als Altpapier recycelt werden können. Diese legt man einfach in die Kartonagen und erzielt damit die annähernd gleiche Dämmleistung wie Styropor.

GEWINN: Sie haben im Juni 2021 gegründet und sind bereits in neun Ländern vertreten. Wie viele Kunden zählt Supaso und welche Branchen sind für Sie besonders spannend?

Gems: Es freut uns sehr, dass wir bereits über 190 Kunden in neun Ländern begeistern können. Interessante Branchen sind für uns der Lebensmittelhandel, wo wir mit Partnern wie beispielsweise dem auf pflanzenbasierte Fleischalternativen fokussierten Schweizer Start-up Planted oder den Marcher Fleischwerken sehr gut aufgestellt sind. Hier arbeiten wir sowohl mit kleinen Bauern als auch mit größeren Industriebetrieben zusammen. Aber auch die Pharma- oder die Autozulieferbranche bieten enormes Potenzial für uns. Da unsere Verpackungen extrem anpassungsfähig sind, können wir je nach Kundenwunsch eigentlich alles verschicken, was temperatur- und stoßempflindlich ist. Und wir sind auch bei der Größe nicht eingeschränkt und haben schon Produkte von 15 Zentimetern bis hin zu 1,3 Metern versendet.

Was die Länder betrifft, liegt unser Fokus derzeit auf Zentraleuropa, weil es aus Umweltaspekten und auch kostenseitig keinen Sinn macht, die Verpackungen in weiter entfernte Länder zu versenden. Hier ist Italien für uns derzeit ein spannender Markt. Darüber hinaus wollen wir aber auch Länder wie Spanien, die Westküste von Frankreich, Amerika, Korea und Japan bedienen. Großes Interesse gibt es auch bereits aus Australien; Vorverträge bestehen unter anderem schon mit Chile und Brasilien. Hier werden wir aber zukünftig auf ein Machine-as-a-Service-Modell setzen und unseren Kunden gegen eine Lizenzgebühr eine Prototypenanlage zur Verfügung stellen, mit der sie unsere Verpackungslösungen dann einfach selbst herstellen können. Diesen Geschäftszweig wollen wir, beginnend mit 2025, breit ausrollen.

GEWINN: Wie sind Sie eigentlich auf den Namen Supaso gekommen?

Gems: Supaso steht für „Sustainable Packaging Solutions“ und ist eigentlich in allen Sprachen gut auszusprechen. Das war uns in Bezug auf die Internationalisierung sehr wichtig. Aber wenn man den Namen anders betont und im oststeirischen Dialekt „Supa so“ ausspricht, dann beschreibt man damit etwas, was man besonders toll findet. So verbinden wir die internationale mit der regionalen Welt und freuen uns, wenn die Menschen sagen, dass das, was wir machen, einfach supa so ist!

Weitere Infos über Supaso und gegen wen sich Fabian Gems, Georg Lackner und Mario Maier im GEWINN-Jungunternehmer:innen-Wettbewerb 2023 durchgesetzt haben, lesen Sie hier

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