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Essen auf dem Markt
Großes Kino: Die Palette am Vorgartenmarkt. Auf einem großen Chef’s Table werden neun- bis zwölfgängige Menüs serviert.
© Allahyari PR/Christian Henninger

Essen

Essen auf dem Markt

Auf manchen Märkten ist die Zahl an Lokalitäten ­inzwischen unüberschaubar geworden und damit auch die Zahl der Lokale, die man besser meiden sollte. GEWINN beschreibt, wo und auf welchem Markt man wirklich gut essen kann.

Von Gabriel Gantenbein

27.02.2023

Die Wiener Märkte werden für gewöhnlich von den Bewohnern der Stadt geschätzt. Neben den Produkten, die man dort üblicherweise erhält, ist es auch das gastro­nomische Angebot, das die Besucher anlockt. Wie etwa die Wirtschaft am Markt, die 2019 auf dem Meidlinger Markt eröffnet wurde. Es ist das einzige Haubenlokal auf einem Wiener Markt und liefert seit Beginn eine hoch­erfreuliche Wirtshausküche aus der Hand einer wirklich guten Köchin: ­Heidi Ratzinger (vormals Neuländtner) hat lange Zeit bei Großmeister ­Christian Petz gearbeitet und stand danach im ehemaligen Spittelberg bei Harald Brunner in der Küche. Danach belebte sie einige Zeit den Knappenhof an der Rax, der derzeit von einem Team des populären Küchenzampanos Max Stiegl bekocht wird.

Heidi Ratzinger hat sich in all den Jahren eine treue Fangemeinde erkocht, sie gilt als eine akkurate Vertreterin einer geradlinigen Gasthaus­küche auf hohem Niveau: ob Inn­viertler Grammelknödel, Kalbsbutterschnitzel oder das inzwischen legendäre Bratl, das es jeden Samstag gibt, was immer hier aus der Küche kommt, macht Freude. Damit hat sich die aus zwei zusammengelegten Marktlokalen bestehende Wirtschaft am Markt längst zu einem kulinarischen Hotspot entwickelt.

Ähnliches gilt auch für Die Palette am Vorgartenmarkt. Dort kann man sogar ganz großes Kino erleben. Gerd Sievers, ein gut ausgebildeter Koch­freak und Buchautor, legt dort seit ­einiger Zeit eine Gangart vor, die man kaum für möglich hält. Auf einem großen Chef’s Table werden neun- bis zwölfgängige Menüs serviert, mit Produkten, die aus dem Schlaraffenland stammen könnten: Kaviar, Salzwiesenlamm, Schnecken, Austern, Kutteln, Hummer, Langusten und Tauben (natürlich von Jean Claude Miéral) sind nur einige davon. Sievers macht daraus wahre Kunstwerke, wenn er einmal in Fahrt ist, kocht der gebürtige Deutsche wie ein Wahnsinniger. Was man für solche Orgien bezahlt, ist Verhandlungssache, offiziell wird das zwölfgängige Menü mit 195 Euro angegeben.
Insgesamt ist Die Palette ein Unikat durch und durch und noch immer eine Art Geheimtipp, obwohl die Zahl an unerschrockenen und kompromiss­losen Stammgästen inzwischen stark zugenommen hat.

Auf dem Vorgartenmarkt findet man aber noch zwei weitere kulina­rische Adressen, die man ruhigen ­Gewissens empfehlen kann: das Mochi am Markt und die Mochi Ramen Bar, beides Ableger des bekannten und überaus erfolgreichen Asia-Lokals ­Mochi in der Praterstraße.

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