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Interview mit Martin Kocher
„Direkte Markteingriffe rächen sich oft“
Offen und konzentriert wie eh und je arbeitet er Frage um Frage quasi ab, es geht ihm um Inhalte, nicht um die üblichen Politphrasen. Das unterscheidet ihn im Gespräch mit GEWINN-Herausgeber Georg Wailand von seinen Politikkollegen. Er spricht schnell und präzise, seine wissenschaftliche Vergangenheit hat ihn so geprägt.
GEWINN: Die Metaller haben sich diesmal gleich bei der ersten Verhandlungsrunde geeinigt. Ist das ein Signal für den Zustand unserer Wirtschaft?
Kocher: Rasche Einigungen sind immer ein positives Zeichen für Dialog und Zusammenarbeit. Den Sozialpartnern kommt eine wichtige Rolle zu, denn ihre Lohnabschlüsse haben Einfluss auf die Preisentwicklung und die internationale Wettbewerbsfähigkeit. Österreich steht insgesamt vor der Aufgabe, die Rahmenbedingungen so zu verbessern, dass Wachstum gestärkt und die Inflation gesenkt wird.
GEWINN: Haben Sie einen Tipp, wie das gehen kann?
Kocher: Wichtig sind strukturelle Verbesserungen. Die OeNB hat für 2026 eine Inflationsrate von 2,4 Prozent prognostiziert. Damit sind wir noch nicht auf dem EZB-Ziel von zwei Prozent, es geht also darum, diese Lücke zu schließen. Verhalten positiv stimmt mich, dass die Wachstumsprognose für 2026 bei 0,8 Prozent liegt, also wieder im positiven Bereich.
GEWINN: Wieso sind Sie optimistisch, dass 2026 die Inflation niedriger sein wird?
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