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Die interessantesten Bankenaktien
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Die anhaltend niedrigen Zinsen in den vergangenen Jahren waren für die meisten Banken eine Art „Rosskur“, weil die Margen, insbesondere im klassischen Einlagen- und Kreditgeschäft, in der „Zinswüste“ weggeschmolzen sind. Doch viele Banken gehen aus dieser Kur gestärkt hervor, weil sie gezwungen waren, ihre Kosten an die gesunkenen Margen anzupassen, um zu überleben.
Und so treffen derzeit viele erschlankte Banken auf saftige Zinsen, die ihnen wieder richtig Geld in die Kassen spülen. Die Folge: „Trotz aktueller Herausforderungen sind die Banken weltweit so profitabel wie zuletzt vor der Finanzkrise 2008. Für das Jahr 2022 wird die durchschnittliche globale Eigenkapitalrendite in der Branche zwischen 11,5 Prozent und 12,5 Prozent liegen und damit so hoch sein wie seit 2007 nicht mehr“, stellt eine aktuelle Bankenstudie des Unternehmensberaters McKinsey & Company fest.
Zinsanstieg bringt Ertragsplus
Dabei konnten Banken der Analyse zufolge 2022 in allen Geschäftsfeldern mit Ausnahme des Investmentbankings ihre Erträge steigern (dazu später noch mehr). „Banken profitieren bei steigenden Zinsen im Kerngeschäft von höheren Zinsmargen“, bestätigt Aaron Alber, Aktienanalyst bei der Raiffeisen Bank International. Das sollte den Aktien im aktuellen Marktumfeld theoretisch Auftrieb geben. Denn historisch betrachtet bewegen sich Bankenaktien tendenziell mit den Zinsen in dieselbe Richtung. Das zeigt auch eine Auswertung von Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege von J.P. Morgan Asset Management: Die Korrelation zwischen der Aktienkursentwicklung im Bankensektor und der Rendite der US-Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit liegt demnach bei 0,6. Ein Wert von 1,0 würde bedeuten, dass sich Aktienkurse und Anleiherenditen komplett deckungsgleich bewegen, ein Wert von minus 1,0 würde einen gegenläufigen Verlauf bedeuten.
Prompt reduzierten Shortseller ihre Wetten auf fallende Kurse bei Bankenaktien bereits deutlich. Laut einer Auswertung des Finanzdatenanbieters S3 Partners sind die weltweiten „Short-Wetten“ im Bankensektor gegen Jahresende 2022 binnen 30 Tagen um zehn Prozent oder 6,3 Milliarden Dollar auf 56,4 Milliarden Dollar zurückgegangen. Allein bei der US-Großbank Bank of America wurden Short-Wetten um 940 Millionen Dollar reduziert.



