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Gesundheit
Allergien schon jetzt behandeln
In Österreich gelten rund eine Million Menschen als Pollenallergiker, Tendenz steigend. Grund dafür sind wohl auch die höheren Temperaturen in unseren Breitengraden. Einerseits verlängert sich hierdurch die Blütezeit, andererseits produzieren Pflanzen eine größere Menge an Pollen. Zusätzlich stellen eingeschleppte Pflanzenarten wie Ragweed eine weitere allergene Belastung dar.
Die häufigsten Symptome manifestieren sich in Problemen der Atemwege, da Pollen über diese in den Körper eindringen und eine überschießende Immunreaktion auslösen. Dabei wird das Gewebshormon Histamin ausgeschüttet, das die Schleimhäute anschwellen lässt und zu verstärkter Sekretbildung führt. Die Folge ist eine verstopfte oder laufende Nase. Zusätzlich treten häufig juckende, gerötete Augen auf. Bei Asthmapatienten gesellen sich verstärkte Kurzatmigkeit und Husten dazu. In manchen Fällen können auch Hautausschläge auftreten.
Maßnahmen zur Linderung
Nach Möglichkeit empfiehl sich die Meidung der Allergene. Dabei hilft das Lüften von Räumen nur in den frühen Morgenstunden, das Ausziehen der Straßenkleidung im Vorraum, Duschen nach dem Heimkommen und der Einsatz von Staubsaugern mit HEPA-Filtern. Es gibt freilich auch medikamentöse Behandlungen: Mastzellenstabilisatoren, die eine Histaminfreisetzung im Körper hemmen, werden häufig in Form von Nasensprays und Augentropfen, aber auch als Tabletten angewendet. Antihistaminika (können müde machen!) wiederum blockieren die Histaminreaktion, wodurch die Symptome gelindert werden.
Histaminarme Ernährung
Auch die Ernährung spielt eine Rolle, denn histaminreiche Lebensmittel können allergische Reaktionen zusätzlich triggern. Hierzu zählen insbesondere eiweißreiche Lebensmittel wie Fisch, Wurstwaren, Hartkäse, aber auch Rotwein. Bei Obst und Gemüse gelten Sojabohnen und daraus hergestellte Produkte, aber auch Sauerkraut, Spinat, Tomaten, Bananen und Walnüsse als histaminreich. Zudem können Schokolade, Kakao und Zitrusfrüchte Histamine freisetzen.
Eine individuelle Ernährungsumstellung kann wesentlich mehr bewirken als bloße Linderung. Die Stärkung der Mitte (das Milz-Qi) gilt als Basis für ein gesundes Gleichgewicht im Körper. Müdigkeit und Erschöpfung wird so entgegengewirkt und die Tendenz zur Verschleimung gemindert. Je nachdem, welche weiteren Symptome vorhanden sind, können einzelne Lebensmittel, aber auch Zubereitungsmethoden gezielt eingesetzt werden.
Nach der Allergie ist vor der Allergie – die nächste Saison kommt bestimmt. Deshalb werden in der Traditionellen Chinesischen Medizin bereits im Herbst Maßnahmen getroffen, um die Lunge zu stärken. Die Akupunktur gilt hier als wichtigste Therapie zur Stabilisierung des Abwehrsystems. Sie sollte spätestens sechs bis acht Wochen vor dem erneuten Auftreten der ersten Symptome beginnen. Ergänzend können individuell abgestimmte Kräuterrezepturen zur allgemeinen Kräftigung des Körpers verabreicht werden. So wird das Immunsystem gestärkt und gleichzeitig eine überschießende Immunreaktion gehemmt. Diese Behandlungszyklen sollten in zwei bis drei aufeinanderfolgenden Saison-Jahren wiederholt werden.
Eine weitere Maßnahme zur Vorbeugung ist die Hyposensibilisierung. Durch das kontinuierliche und stufenweise Heranführen an den Kontakt mit Allergenen wird das Immunsystem schrittweise an diese gewöhnt. Die Therapie erfolgt durch die Verabreichung von Sublingualtabletten oder auch Spritzen und sollte idealerweise im Herbst beginnen. Die Erfolgsquote liegt bei rund 70 Prozent der behandelten Personen, wobei sich auch hier die Behandlungszyklen über zwei bis drei Jahre erstrecken.