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Alle neuen Smartphones
Mi Mix Fold 2, Xiaomi
© Xiaomi

Smartphones im GEWINN-Test

Alle neuen Smartphones

Der große GEWINN-Test der neuen Generation. Was die neuesten Modelle können und wie viel sie kosten.

Von Herwig Wöhs

28.11.2022

Das Testfazit gleich vorweg: Bei den neuen Smartphones gibt’s mehr Akku­power, schnelleres Laden, bessere Fotos und Sound. Die Klapphandys (Fold) sind endlich praxistauglich aber immer noch sündteuer. Und wo bleibt die Mittelklasse? In „Faneditionen“ gibt’s abgespeckte Tophandys mit reduzierter Technik, kommt das beim Kunden an? Und schafft es das gewünschte Smart­phone heuer rechtzeitig unter den Christbaum?

Apples 14er

Apple hat sein iPhone in der Generation 14 beschleunigt und im Detail verbessert, große Sprünge sind diesmal aber ausgeblieben. In den drei Varianten iPhone, plus und Pro (max) reicht die aktuelle Preisrange von 949 bis 1.449 Euro, Versionen mit 128, 256 oder 512 GB Speicher kosten Aufpreis.
Das 14er ist wasserdicht, die Hauptkamera deutlich besser geworden, im Action-Modus mit der optischen Bildstabilisierung kommt das 14er an die Qualität von Action Cams mit Gimbals heran. Gute Zoom-Fotos sind dem Pro-Modell vorbehalten. Endlich gibt’s einen Autofokus für die Selfie-Kamera, damit sie von selbst immer scharf gestellt ist. Der A15-Bionic-Prozessor aus 2021 kommt in den Einsteigermodellen zum Einsatz, das Pro wird vom rund 13 Prozent schnelleren neuen A16 angetrieben. Im Vergleich zum 13er macht das 14er bereits nach 9:13 Stunden schlapp, das 13er hielt 11:17 durch, Laufzeitsieger ist immer noch das 13 Pro Max mit 13:43 Stunden. Schnellladen mit einem optionalen kompatiblen Schnelllade­netzteil (ab 21 Euro) bedeutet beim 14er immer noch knapp zwei Stunden.

Je nach Region gibt’s den „Crash-Sensor“, der bei einem Sturz automatisch einen Notruf absetzt (derzeit Amerika und Kanada) und die eSIM (integrierte SIM-Karte, die per Code auf den Provider registriert wird). Erhältlich ist das iPhone 14 in den Farben Mitternacht, Blau, Polarstern, Violett und Product Red. Aufgrund der pandemiebedingten Schließung eines Produktionswerks in China könnte das Christkind Probleme haben, das gewünschte Modell in der gewünschten Ausstattung (Speicher und Farbe) unter den Christbaum zu legen. Momentan sind aber die Lager noch voll.

Der Megatrend 2022 …

… waren erneut die faltbaren Smartphones, deren Innendisplays an der Knickstelle durch ultrafeines Glas ersetzt wird, das zusammengeklappt werden kann. Fürs normale Telefonieren gibt’s noch ein Außendisplay, auseinandergeklappt dann die Größe eines Tablet-Bildschirms. Samsung hat aktuell das Fold 4 (also die vierte ­Generation) im Angebot (1.799 Euro), Motorola das Razr 5G (1.130 Euro) und Vivo das X Fold (ab 1.426 Euro).

Von Xiaomi gibt es neu, teilweise schon bei Internethändlern verfügbar, das Fold 2 (ab 1.642 Euro), das im ausgeklappten Zustand mit gerade mal 5,4 Millimetern Dicke zu den dünnsten Smartphones der Welt zählt. Das innere Display ist ein LTPO-Amoled-Bildschirm mit Acht-Zoll-Diagonale (zum Vergleich: das aktuelle iPad mini hat 8,3 Zoll Größe), das sich automatisch an Bildwiederholraten von ein bis 120 Hz anpassen kann. Wie beim Samsung Galaxy Z Fold 4 sorgt ein Snapdragon 8+ Gen 1 für den nötigen Takt. Dem Design geschuldet ist der relativ schwache Akku. Eigentlich sind es zwei Stück, in den beiden Hälften, die insgesamt 4,5 Amperestunden ­leisten, Schnellladen geht hier mit bis zu 67 Watt. In Zusammenarbeit mit Zeiss gibt es eine 50-Megapixel-Hauptkamera mit dem Chip von Sony. Das fast quadratische Hauptdisplay kommt mit den relevanten Apps wie Netflix, diversen Games und Internet-Browsern gut zurecht. Achtung: Wer die internationale Version im Chinashop ordert, muss sich mit Englisch als einzig möglicher Sprache (neben Chinesisch) abfinden. Derzeit gibt’s keine deutsche Sprachversion, und es ist auch keine angekündigt (das gilt auch für das Vivo mit dem Original-International-Chinese-Language-ROM).

200 Megapixel bei Xiaomi

Das neue, normale Xiaomi 12T gibt’s ab 549 Euro, das getestete 12T Pro ab 688 Euro und bei Mobilfunkbetreibern als verbilligtes Weihnachtsangebot. Besonderes Highlight ist die Schnell­ladefunktion mit dem 120-Watt-Netzteil, das einen leeren Akku in nur 30 Minuten für mehr als zwölf Stunden Betrieb (kabelloses Laden ist nicht verfügbar) volllädt. Und mit der 200-(!)-Megapixel-Kamera gelingen sehr gute Fotos, allerdings sind im Vergleich zu einem 50-MP-Sensor kaum Unterschiede festzustellen. Ganz im Gegenteil sind Bilder, mit 200 MP aufgenommen, schließlich bis zu 50 Megabyte pro Foto groß, was schnell den Speicher zumüllt. Auch hier macht ein Snapdragon 8+ Gen 1 das Handy pfeilschnell, dafür verzichtet Xiaomi auf ein abgerundetes Curved Display. Persönlich hätte ich statt der Makrolinse mit 2MP lieber ein Teleobjektiv. Und warum die Selfiekamera von 32 auf 20 MP downgegradet wurde, ist auch nicht nachvollziehbar. Und um auf ­hohem Niveau zu jammern: Statt Plas­tikrahmen mit Metallic-Beschichtung wäre wohl etwas Edleres aus reinem Metall möglich gewesen.

Versprochen werden drei Updates des Betriebssystems und vier Jahre lang Sicherheitspatches. Die zwei Lautsprecher von Harman Kardon sorgen für gute Verständlichkeit z. B. beim Freisprechen, das 6,67 Zoll große Amoled Display mit einer Bildwiederholrate von 120 Hz ist HDR10+ kompatibel und reagiert mit einer Abtast­rate von 480 Hz sehr feinfühlig. Persönlich gefällt mir die Farbdarstellung mit dem neuen P3-Modus sehr gut und wirkt naturgetreu. Die Auflösung des Bildschirms mit 2.712 x 1.220 Pixel entspricht keiner Norm, wie HD+ (2.400 x 1.080 Pixel) oder WQHD+ (3.200 x 1.440). Es gab aber keine App, die mit dem Zwischenformat nicht ­zurechtgekommen wäre.

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