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„Ich bin nicht sicher, ob die EU in dieser Form überleben wird“
„Europa hat keine Energiepolitik. Es ist kein Zufall, dass wir unter hohen Kosten ­leiden.“: Heimo Scheuch, Wienerberger-Chef
© Pepo Schuster, austrofocus.at

Interview mit Wienerberger-Chef Heimo Scheuch

„Ich bin nicht sicher, ob die EU in dieser Form überleben wird“

Er hat bereits eine Stunde Morgengymnastik hinter sich, ehe er zum Frühstückstermin erscheint: Heimo Scheuch, Vorstandsvorsitzender der Wienerberger AG und auch Aufsichtsratschef der Wiener Börse, ist kein Topmanager, der die Würde des Amtes vor sich herträgt.

Von Georg Wailand

05.11.2025
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Er bekennt sich zur „Action“, zum Tun und Entscheiden. Strategie steht nicht nur auf dem Papier, das muss auch gelebt werden. So ist es ihm gelungen, aus einem traditionellen Ziegelunternehmen einen höchst innovativen und internationalen Konzern zu formen. Im Gespräch mit GEWINN-Herausgeber Georg Wailand geht es ihm nicht um Eigenreklame, sondern es ist ein massives Bekenntnis für einen Standort Österreich, der auch konkurrenzfähig ist. Zugleich lässt er eine Salve gegen die EU los.

GEWINN: In welcher Zeit leben wir? Täglich strömen Nachrichten über uns herein, die vieles in Frage stellen.

Scheuch: Wir haben in unserer Gesellschaft verlernt, miteinander zu reden, die große Mehrheit nimmt schweigend zur Kenntnis, wohin die Minderheiten das Land treiben. Populismus herrscht auf allen Ebenen, wir erleben eine Ära der Ansagepolitik. Dabei ändert sich die Welt dramatisch schnell, viele Entscheidungsträger unterschätzen, was die jeweiligen Änderungen auslösen.

GEWINN: Aber es gibt doch mit der EU eine gemeinsame Klammer?

Scheuch: Ich bin nicht sicher, dass die EU in dieser Form überleben wird. Die produziert doch eine Kehrtwendung nach der anderen. Einmal fürs Klima, dann wieder dagegen, einmal Friedensunion, dann wieder gleich militärisch Richtung Verteidigung. Das ist Politik auf Zuruf! Wenn Europa die Nato nicht hätte, hätten wir alle ein Riesenproblem. Wir müssen realistisch erkennen: Die Veränderungen, die wir erleben, sind schmerzhaft, aber wir sollten nicht darüber reden, sondern handeln. Wie viele Weckrufe braucht es noch? Im Konflikt Russland gegen Europa wird mit dem Feuer gespielt, die Leute stellen sich auf einen Krieg ein. Die Außenbeauftragte erklärt, sie müsse unsere Interessen schützen, schon, schon, aber es ist niemand da, der das in die Hand nimmt. Da dominiert die Angst vor der Veränderung, dabei aber geht es um die Herausforderung durch eine neue Zeit.

GEWINN: Klingt ziemlich martialisch.

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