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Führungsduos: Doppelt hält besser
Anna Wolowski und Daniela Lehenbauer ­leiten gemeinsam – die eine in Voll- und die andere in Teilzeit – die Marketing- und Kommunikationsabteilung der ÖBB Rail Cargo Group
© Foto: Rail Cargo

Geteilte Führung

Führungsduos: Doppelt hält besser

Beim sogenannten Topsharing-Modell teilen sich zwei oder mehrere Personen eine ­Chefposition – nicht nur, aber auch in Teilzeit. Möglich machen das unter anderem die ÖBB Rail Cargo Group, das Klinikum Wels-Grieskirchen und die Sparkasse Salzburg.

Von Katharina Thalhammer

28.06.2022
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Es ist 17 Uhr. Für gewöhnlich arbeitete Daniela Lehenbauer um diese Zeit noch. Das hat sich geändert. Seit letztem Jahr leitet sie gemeinsam mit Anna Wolowski testweise die Marketing- und Kommunika­tionsabteilung beim österreichischen Gütertransportunternehmen ÖBB Rail Cargo Group in Wien. Und das in Voll- und Teilzeit. Laut Lehenbauer soll die geteilte Führungsposition speziell für Frauen interessant sein, die Familie und Beruf besser vereinbaren möchten. Das Unternehmensziel von Rail Cargo: den weiblichen Führungsanteil auf 50 Prozent zu erhöhen. Im Moment liegt er in Österreich bei 13 und im Ausland bei 19 Prozent. Für die frischgebackene Mutter ist es wichtig, nicht mehr als 30 Stunden in der ­Woche zu arbeiten. Und Wolowski ­bekommt die Möglichkeit, Führungsluft im Konzern zu schnuppern. Den Rest der Stunden deckt sie mit anderen Tätigkeiten ab. Eine Win-Win-Situation. „Wir haben uns bewusst die Aufgaben inhaltlich aufgeteilt und nicht nach Stunden. So wissen alle, wer für welches Thema zuständig ist“, so Lehenbauer, die ihre Arbeitszeiten so flexibel wie möglich gestalten kann. Kennengelernt hat sie das Modell über die Wiener Social-Profit-Organisation ABZ*Austria, die sich für innovative Arbeitsmodelle starkmacht und Unternehmen dazu berät. Mit ihrer Kollegin hat sie sich schon immer gut verstanden. So kam eines zum anderen. Ihre Topsharing-Erfahrungen veröffentlichen beide ­regelmäßig im Intranet, was gut ankommt. Weitere Pilotprojekte laufen bereits, wie etwa in der Produktion. Für die Topsharer steht eines fest: „Wir brauchen flexible Arbeitsmodelle. ‚Nine to five‘ hat ausgedient.“

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