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„Es hilft nichts, den Nullzinsen nachzutrauern“
Stefan Brezovich, ÖRAG: „Immobilien unter Druck zu ­verkaufen, ist immer mit einem massiven Wertverlust verbunden.“
© florian rainer/eiland.wien

Interview

„Es hilft nichts, den Nullzinsen nachzutrauern“

ÖRAG-Chef Stefan Brezovich über die Auswirkungen der Signa-Pleite, Preisrückgänge von bis zu 50 Prozent und welches Zinsniveau für die Immobranche verkraftbar ist.

Von Robert Wiedersich

31.01.2024
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Die ÖRAG zählt mit ihrem ­Gründungsjahr 1871 zu den ­traditionsreichsten Adressen der heimischen Immobilienwirtschaft. Als Chef eines der größten Hausverwalter, Makler und Immobilienbewerter des Landes hat Stefan Brezovich ­einen entsprechend guten Überblick über den Immo­bilienmarkt. 

GEWINN: Seit Sommer 2022 herrscht bei Immobilienkäufern und -verkäufern Verunsicherung. Die einen wollen nicht zu billig verkaufen, die anderen nicht zu teuer kaufen. Braucht es ­zuerst einen harten Schnitt, Pleiten à la Signa und rasch fallende Preise, damit der Markt wieder anspringt?

Brezovich: Das Vorjahr war von einer Preisfindungsphase geprägt. Ich glaube, dass heuer Verkäufer und Käufer häufiger zueinanderfinden und wir wieder mehr Transaktionen sehen werden. Ein Soft Landing wäre für den Immobilienmarkt besser als ein harter Schnitt. Dieser würde nämlich viel Wert unnötig vernichten. Im Unterschied zu Aktien kann ich Immo­bilien unter Druck in kurzer Zeit nur schlecht veräußern. Das ist immer mit einem massiven Wertverlust verbunden. Der Preis entspricht dann gar nicht dem substanziellen Wert. Die Leidtragenden sind die Verkäufer, aber auch die finanzierenden Banken. Die Banken haben auf die Herausforderungen der Schuldner bis dato relativ ruhig reagiert, etwa mit Aussetzen von Zinsen, statt die Immobilien auf den Markt zu bringen.

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