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Portrait Andreas Bierwirth© Marlene König

Erste Bank Group

Andreas Bierwirth wird Unternehmer

Von Michaela Schellner

05.06.2023

Zuletzt CEO bei Magenta Telekom und davor im Vorstand der AUA, wechselte Andreas Bierwirth per 1. Oktober 2022 zur Erste Group, wo er zunächst gemeinsam mit CEO Willi Cernko die Verantwortung für das Privatkundengeschäft übernehmen und in späterer Folge als Chief Retail Officer im Vorstand der Erste Group für die Steuerung der ­Retail-Agenden der gesamten Gruppe zuständig sein sollte. Der notwendige Fit & Proper Test für den Antritt des Vorstandspostens am 1. Oktober 2023 sei für September geplant gewesen. Dazu kommt es nun aber nicht mehr. Nur acht Monate nach Amtsantritt ist Bierwirths Karriere als Banker nämlich schon wieder vorbei, wie der Manager auf der Social Media-Plattform Linkedin öffentlich machte:  „Mir wurde angeboten, Mitgesellschafter und CEO eines Unternehmens zu werden. Der Sprung ins Unternehmertum war immer einer, den ich in meinem Berufsleben gewagt haben wollte und ein großer Wunsch meinerseits“, so Bierwirth zu den Beweggründen seiner Entscheidung, die Bank im Sommer zu verlassen. Um welches Unternehmen es sich dabei handelt, verrät der Manager nicht. In den Kommentaren zu seinem Posting gibt aber ausgerechnet Willi Cernko einen ersten Hinweis, wo die Reise hingehen könnte. Die neue Aufgabe soll im Zusammenhang mit Bierwirths Leidenschaft für das Fliegen stehen.

Eine Rolle bei der Entscheidung gespielt habe neben dem Wunsch Unternehmer zu sein aber auch die lange Wartezeit auf die aktuelle Beförderung und wohl auch auf zukünftige persönliche Entwicklungsschritte bei der Erste Bank. So sei der Fit & Proper Test später angesetzt worden, „als anfangs von allen geplant, aber die aktuellen Bankenpleiten haben großes Verständnis in mir geschaffen, dass ein ganzes Bilanzjahr als Mindesterfahrung zur Berufung in den Vorstand notwendig geworden ist. Allerdings ist mir in diesem Kontext auch klar geworden, dass allfällige künftige Erweiterungen meiner Verantwortungsbereiche auch nur in einem weitaus behutsameren Tempo vorgenommen werden könnten, als ursprünglich von einigen Seiten und auch von mir erhofft.“

Für seine Zeit bei der Erste Bank findet der Manager und künftige Unternehmer positive Worte. Dieses Jahr sei für ihn ein sehr wertvolles gewesen, sein Dank gelte allen voran Willi Cernko, Fritz Rödler, Andreas Treichl, den Vorstandskollegen, seinem eigenen Team, den Mitgliedern des Aufsichtsrates und den Mitarbeitern des Unternehmens. Abschließend meinte er: „Die Erste Bank ist von innen nicht nur so gut und so werteorientiert, wie sie von außen wirkt. Sie ist sogar noch besser und noch werteorientierter. Von Herzen wünsche ich der Gruppe bei all den anstehenden Veränderungen eine gute Hand und weiterhin einen so großen Erfolg. Ich werde umso mehr treuer Kunde bleiben und für diese Bank werben.“

Was Bierwirths Weggang für die Erste Bank konkret bedeutet und wer ihm nachfolgt, ist derzeit noch nicht bekannt.