Börsen: Brexit-Schock hält nicht lange an

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Die Entscheidung der Briten für den Austritt aus der Europäischen Union hat die Aktienmärkte eiskalt erwischt. Zu stark hatte man sich bereits auf einen Sieg der EU-Befürworter eingestellt. Doch dann kam die Horrornachricht vom Brexit-Votum und bescherte den Aktienmärkten einen „schwarzen Freitag“. Der Kurssturz hat laut Experten weltweit etwa fünf Billionen Dollar an Börsenwert vernichtet. Auch das britische Pfund verzeichnete den größten Tagesverlust zum US-Dollar seit Jahrzehnten. Doch relativ rasch nach dieser überhasteten Reaktion beruhigten sich die Märkte wieder und etwas Zuversicht kehrte ein – beziehungsweise Zweckoptimismus. Denn weder vor noch nach der Brexit-Entscheidung konnte oder kann man die wirtschaftlichen Auswirkungen des EU-Austritts für Großbritannien, Europa und den Rest der Welt abschätzen. Abwarten und Tee trinken lautet jetzt die Devise.
Auf Sicht der letzten drei Monate hat es überraschenderweise den Londoner Aktienmarkt am wenigsten getroffen. Der FTSE-100-Index, der die Entwicklung der 100 größten und umsatzstärksten Unternehmen an der London Stock Exchange abbildet, konnte sogar nach einem kurzen Schock auf über neun Prozent plus zulegen. Auch der bekannte US-Aktienindex Dow Jones liegt auf Sicht der letzten drei Monate deutlich im Plus.
Am schwersten getroffen wurden die Aktienmärkte der Euro-Zone, deren Entwicklung zum Beispiel über den EuroStoxx50 dargestellt werden kann: Der Euro-Index konnte sich seither nur schwer über die Nulllinie retten.